15. September 2017 — In der Debatte rund um die Glaubwürdigkeit der Medien hört man häufig ein großes „ja, aber“. Das sei ja alles schön und gut mit den neuen Alternativmedien und den vielen Blickwinkeln, die dort präsentiert werden. Sicher, man wolle die Vielfalt, Kritik am Mainstream sei auch durchaus berechtigt, ABER man müsse doch viele dieser Außenseiter sehr skeptisch sehen. Von manchen habe man sich klar zu distanzieren, wenn man denn weiterhin ernstgenommen werden wolle.
In diesem Sinne erschien diese Woche eine Rezension zum medienkritischen Sammelband „Lügen die Medien?“ im Onlinemagazin Carta. Der Autor Matthias Holland-Letz, selbst ein kritischer Journalist, der auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeitet, schreibt dort zum Beispiel über die medienkritischen Autoren des Buches:
Kopfschütteln lässt mich, dass etliche Autoren die Leserinnen und Leser auffordern, „Alternativmedien“ im Internet zu nutzen – ohne auch nur ein Wort darüber zu formulieren, was dort an Ammenmärchen, Halbwahrheiten und Propaganda in die Welt posaunt wird.
Nun gut, Ammenmärchen, Halbwahrheiten und Propaganda findet man bekanntlich auch häufiger im Mainstream. So what? Sollen deshalb jetzt überall entsprechende Warnhinweise stehen? Doch der Autor präzisiert seine Mahnung noch. Zum Ende seiner Rezension heißt es:
Keine Berührungsängste mit „alternativen Fakten“ hat offenbar Markus Fiedler. Er ist Biologie- und Musiklehrer und stänkert per YouTube-Film gegen Wikipedia. Fiedler empfiehlt in seinem Beitrag allen Ernstes „NuoViso.TV“. Dieses „alternative Medium“ sei ihm „durch gut recherchierte Beiträge aufgefallen“, verkündet der Wikipedia-Kritiker. (S. 323) Wer diese knallbunte Webseite aufruft, stößt auf Schlagzeilen wie „Heilige Kuh Klimawandel“ oder die Meldung „Kennedy wurde Opfer des Deep State“, daneben eine Werbeanzeige des rechtslastigen Kopp-Verlags. Eva Hermann, die einstige Tagesschau-Sprecherin, die mit rassistischen Sprüchen um Aufmerksamkeit buhlte, kommt hier zu Wort. Und Markus Fiedler. Man kennt sich, man hilft sich. Auch Daniele Ganser, Historiker aus der Schweiz, singt das Loblied auf „alternative Medien“. Wen könnte er meinen? Ganser präsentiert sich gern bei KenFM, dem Webangebot des umstrittenen Ex-Radiomoderators Ken Jebsen. (…)
Daniele Ganser, Jens Wernicke und Ken Jebsen veröffentlichen zudem auf free21.org, einem weiteren „alternativen spendenfinanzierten Medienprojekt“. Free 21 gibt sich links, manches ist lesenswert. Doch finden sich hier Schlagzeilen wie „Unbekannte Warnungen vor einer Risiko-Technologie“ (gemeint ist der Mobilfunk) oder „Wer lockt mit Twitter Flüchtlinge nach Deutschland?“. Wer als Medienkritiker das große Wort führt, aber zu gewissen „Medienmachern“ keine Distanz hält, dessen Glaubwürdigkeit sinkt in meinen Augen auf Null.
Das ist eine ganze Menge auf einmal: Markus Fiedler „stänkert“, empfiehlt eine „knallbunte Webseite“, Daniele Ganser „präsentiert sich gern“ bei einem „umstrittenen Ex-Radiomoderator“, der zu „gewissen ‚Medienmachern’“ gehört, zu denen man dringend Distanz zu halten habe, wenn einem denn die eigene Glaubwürdigkeit lieb ist.
Worum geht es hier? Ist es wirklich überraschend, wenn alternative Medien tatsächlich alternativ sind und Berichte veröffentlichen, die so nicht im Mainstream kommen? Der Autor weist zumindest keine fehlerhafte Recherche nach, sondern zeigt letztlich bloß auf, dass er mit bestimmten Ansichten „gewisser“ Leute nicht übereinstimmt – leitet daraus dann allerdings im Schnellverfahren eine fehlende Glaubwürdigkeit der Verbreiter dieser Ansichten ab.
Doch Moment mal: Da fehlt doch irgendwie der Mittelteil, die Argumentation. Zum Beispiel: Bei wem und weshalb ist der „umstrittene Ex-Moderator“ denn eigentlich umstritten? Oder reicht schon die simple Wiederholung eines anderswo aufgeschnappten Attributs, um Glaubwürdigkeit bzw. deren Fehlen zu diagnostizieren? Man fragt sich schon: Ist genau das tatsächlich guter Journalismus?
Keine Überraschung: Der Mainstream gebiert den Mainstream immer wieder neu. Es geht ums Abgrenzen, Ausgrenzen und Distanzieren. „Wir“ gegen „die Anderen“. Der eine „stänkert“, der andere „präsentiert sich gern“, der dritte ist ein „Verschwörungstheoretiker“ und daher dringend zu meiden. Kontaktschuld lautet das Stichwort. Argumente sind dann, wie praktisch, nicht mehr nötig. Distanzierungen lassen sich sogar einfordern: „Sie wollen doch wohl nicht zu DENEN gehören?“
Genau an dieser Stelle wird es unschön, die gepriesene Vielfalt verschwindet, Dogmatismus und Arroganz halten Einzug und präsentieren sich als moderate Vernunft. Womit wir dann vielleicht wieder genau beim Problem der Mainstream-Medien wären.
Wenn schon Schlagzeilen wie „Heilige Kuh Klimawandel“, „Kennedy wurde Opfer des Deep State“ oder „Unbekannte Warnungen vor einer Risiko-Technologie“ ganz ohne Prüfung des Inhalts der entsprechenden Artikel als abseitig eingeordnet werden, ist die Welt der Gewissheiten erreicht, wo die Wahrheit immer schon VOR dem Nachdenken und vor der Prüfung des Abweichenden klar ist.
Auf den Schlussatz des Rezensenten („Wer als Medienkritiker das große Wort führt, aber zu gewissen ‚Medienmachern‘ keine Distanz hält, dessen Glaubwürdigkeit sinkt in meinen Augen auf Null“) ließe sich zurückhaltend erwidern, dass man Glaubwürdigkeit auf ganz verschiedene Weise verspielen kann. Doch vielleicht erinnert man den Autor auch einfach an seine eigenen Worte aus der Rezension: „Das Buch bleibt viele Antworten schuldig. Es stochert im Ungefähren. Es enthält Thesen, die nicht belegt sind. Und es spricht fragwürdige Empfehlungen aus.“ Return to sender, könnte man da auch sagen.
Nachtrag 16. September: Kürzlich äußerte sich Journalistik-Professor Lutz Hachmeister, langjähriger Chef des Grimme-Instituts, wie folgt zum „umstrittenen Ex-Radiomoderator“: „KenFM ist sowohl inhaltlich wie ästhetisch absolut professionell gemacht und unterscheidet sich so gut wie gar nicht von vergleichbaren Sendungen im linearen Fernsehen. (…) Dass ein solches Programm über das Netz ein beachtliches Publikum erreichen kann, ist der neue Effekt in der politischen Kommunikation. In den USA gibt es diesen Trend schon länger, aber in Deutschland gehört Jebsen zu den Pionieren.“ Jebsen sei „kein Rechtsradikaler“, sein Programm müsse man „aushalten können“.
Wer den Satz „Kennedy wurde Opfer des Deep State“ für alternative Fakten hält und mit dem Satz „Lee Harvey Oswald ermordete Kennedy“ bequem lebt, ist definitiv kein kritischer Journalist.
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im mittelalter reichte allein der verdacht oder die behauptung, eine hexe zu sein für strick oder scheiterhaufen und wahrscheinlich wurde diese „unkomplizierte“ handhabe von deutungsmächtigen nie vergessen, sondern immer für die aktuelle situation „kompatibel“ gemacht, damit es das uralte muster verschleiert und gesellschaftlich akzeptabel macht (wie es ja die hexenverbrennung auch war – ein „volksfest“ in der öffentlichkeit, bei dem wohl jeder froh war, selbst nicht in dem verdacht zu stehen und dies mit seiner „feier über den tod des bösen“ auch noch (aus angst, der verdacht könnte ja auch ihn/jeden treffen) öffentlich demonstrierte.
heute geht es ja fast „nur“ um die um die öffentliche lahmlegung mit allen ** moralisch-juristisch-demokratischen** mitteln, um die „störenfriede“ der total-einzig-richtig-verkündeten-gerade taktisch passenden parole mundtod zu machen, um die taten und gesetzesentwürfe usw. nicht in „gefahr“ für ihre bestimmer zu bringen >>> und dies klingt für viele gläubige menschen unterstützenswert
z.zt. gibt es einen starken bedarf nach gläubigen … und die (anders)DENKENDEN haben so schlechte karten wie lange nicht mehr
die freie wahl, ob man zu den denkenden oder gläubigen gehören möchte, trifft jeder selbst … daran sind schon viele denker der menschheitsgeschichte verzweifelt >>> und doch sind sie noch nicht ausgestorben oder haben sich dem blinden glauben gebeugt (der oft auch gut belohnt wird und das persönliche leben SEHR erfolgreicher und leichter macht)
bleibt nicht NUR die möglichkeit (auch für die alternativen aufklärer), die LUST am denken zu wecken? leider tragen sie DAZU meist wenig bei und beschränken sich auf eine faktenreiche gegendarstellung, die ohne lust des darüber nachdenkens bzw. den mut des zweifels gar nicht erst erreichen – da das „wohlgefühl“ der berieselung einfach viel stärker und wirksamer ist?
der prozeß des um- und nachdenkens setzt erst bei eigener tiefer betroffenheit ein und dann auch meist reflexartig … und ob der WIRKLICH zum DENKEN führt ist auch gar nicht sicher
für mich steht jedenfalls fest: eine gesellschaft, in der bildung und selbstständiges denken nicht gefördert – sondern eher (aus sicherheitsbedenken) verhindert wird ist hochgradig gefährlich.
da sind vor allem psychologen und soziologen gefragt – auch verantwortungsvolle künstler und schriftsteller – ja, es gibt sogar noch journalisten, die sich von der ethik nicht verabschiedet haben >>> doch genau DIESE zu erkennen und zu bestärken wird auch durch die simple trennung in mainstream und alternativ nicht befördert und beteiligt sich an einem kampf, der nicht zu gewinnen ist und letztendlich verlorene kraft für das finden der wahrheit, der ureigendsten interessen der menschen und das aufdecken von lügen und verschleierungen davon.
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nachtrag:
ich liebe ganz konkrete beispiele, weil deren persönliche nachvollziehbarkeit nicht zu toppen ist und in der globalen außenpolitik nicht möglich ist. jedoch heißt dies auch für mich, dort journalisten meines vertrauens zu finden und logische kausalitäten mit ihren variablen (wie beim schachspiel) anzuwenden >>> dabei ist es dann nicht schwer, die situation einzuschätzen und die bluff´s der ablenkung zu erkennen und zu ignorieren.
aber eine meiner lieblingshypothesen ist gerade im streit um die volksbühne zu besichtigen, bei der mir (und vielen anderen insidern) keiner was (falsches) erzählen kann >>> und doch wird es ganz dreist getan (und nicht völlig ohne erfolg …). persönlich bin ich davon nicht betroffen, da auch ich weiß, dass castorf dort seine hänger hatte – das hat jedoch gar nix mit der jetzigen zerschlagung zu tun – diese ist ganz offensichtlich ein kulturkampf gegen den osten – seine ensemble-leistungen, sozialen eintrittspreise, geistigen austausch und ausdruck von kritikern des neoliberalismus usw….
nun passiert dieser „kulturkampf“ im bereich der künsterischen intelligenz und die plattheit und durchschaubarkeit greift den gesunden menschenverstand so frontal an, dass auch involvierte mainstream-journalisten die kröte nicht schlucken wollen (wie jede menge hochakzeptierter kulturtheoretiker mit 40.000 unterstützern einer petition) … und doch fallen diffamierungsvergleiche zur afd.
es ist also geschafft: der mainstream ist sich nicht einig, er kämpft jetzt GEGEN einander – die wahrheit und vernunft gegen die lüge und gefährliche dummheit!
genau auf diesen zeitpunkt hoffe ich – denn er ist auch in anderen bereichen zum greifen nahe!
POLIZISTEN! haben in berlin demonstriert!
>>> wenn journalisten und polizisten zu der breiten bevölkerung stehen, ist dies natürlich vor allem den alternativen medien und ihrer arbeit zu verdanken! aber einen pauschalen und undifferenzierten graben zu ihnen aufzumachen sind die völlig falschen mittel und auch nicht besser als die, gegen die sich die alternativen ja wenden …
um die volksbühne und deren wahrheit kämpfen der tagesspiegel (als medienpartner von dercon) – die berliner zeitung – der spiegel und tip (+andere)
http://www.berliner-zeitung.de/kultur/theater/volksbuehne-chris-dercons-stellenplan-wirft-fragen-auf-28425956?dmcid=sm_fb
http://m.tagesspiegel.de/kultur/entgegnung-auf-spiegel-bericht-dercon-volksbuehne-wird-keine-abspielstaette/20338780.html?inUsedPlaceholderId=20339740
http://m.tagesspiegel.de/berlin/neuer-streit-um-berliner-volksbuehne-vorwuerfe-gegen-dercon-halten-faktencheck-nicht-stand/20339756.html
https://www.tip-berlin.de/pack-und-andere-castorf-nazis/
https://www.change.org/p/zukunft-der-volksb%C3%BChne-neu-verhandeln
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-demo-am-potsdamer-platz-berliner-beamte-wollen-besser-bezahlt-werden/19999766.html
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Die Abrichtung beginnt in Schule und Kindergarten – DORT gilt es anzusetzen, wenn wir den oben beschriebenen Zustand endlich nachhaltig verändern wollen. Spätestens ab dem Schuleintritt ist Schluss mit eigenen Fragen. Fragen stellt ab nun eine Lehrperson, die auch gleich die einzig richtigen Antworten mitliefert. Wer dabei brav mitmacht, wird belohnt. Wer nicht mitmacht, wird bestraft. Die große weite Welt mit ihrer unendlichen Vielfalt an interessanten Fragen und Themen wird reduziert auf das, was im Lehrplan steht: Hauptfächer (=sehr wichtig), Nebenfächer (=weniger wichtig), kommt im Lehrplan gar nicht vor (=unwichtig).
Auf diesen angelernten Reflex können sich die Medien verlassen: Was nicht in den offiziellen Verlautbarungen der Mainstream-Medien vorkommt, ist unwichtig oder falsch.
Freilernen ist nicht von ungefähr nur in den angelsächsischen Ländern ein selbstverständliches Bürgerrecht. In Deutschland ist es (seit 1938!) gänzlich verboten, in Österreich nur dann gestattet, wenn das Kind am Ende des Schuljahres durch eine amtliche Prüfung beweist, dass man ihm den offiziellen Jahresstoff erfolgreich eingetrichtert hat.
Trotzdem gibt es sowohl in Österreich als auch in Deutschland eine wachsende Anzahl mutiger Eltern, die bereit sind, Geldstrafen und Gerichtsverfahren auf sich zu nehmen, um ihre Kinder als freie Menschen aufwachsen zu lassen. Ihnen gehört meine größte Hochachtung, sie verdienen Unterstützung von allen, denen die Freiheit lieb ist.
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Vielen Dank für Ihre Kritik.
Bei Lesen der Rezension habe ich fast genau das Gleiche gefühlt, hätte es aber nicht so klar und präzise auf den Punkt bringen können. Etwas zu kritisieren, was man in genau derselben Weise zwei Absätze später selbst praktiziert, führt nicht zu einer erhöhten Glaubwürdigkeit und hätte bei einem Korrekturlesen auffallen müssen, es sei denn, Selbstkritik ist aus dem eigenen Denken weggefallen.
Zudem ist auch der ideologische Filter wie selbstverständlich eingeschaltet worden, ohne diesen zu begründen oder auch nur zu erwähnen. Kurz: „rechts“ ist schon mit der Erwähnung disqualifiziert und reicht so als Begründung des Autors aus, „links“ ist als progressiv und moralisch überlegen systemkritisch die einzige zulässige Alternative. Auch die Zuordnung rechts und links führt der Autor ohne zusätzliche Begründung durch und bedient sich hier eines weiteren durch Medien eingeführten Mittels. Dass er hier auch Frau Hermann als Persona non grata anführt, passt recht gut, denn in der „Kerner“-Sendung, die die Medien-Hexenverbrennung (Vielen Dank an „Marie“ für die gute Vorlage) zur Folge hatte, blieb für mich vor allem der Satz „Autobahnen geht gar nicht“ hängen. Eine Aussage, die für mich sowohl sprachliche als auch geistige Inkompetenz des Verfassers offenlegt. Wer diese Sendung, inklusive dem inzwischen üblichen X+1 inklusive Moderator gegen 1 handverlesenes Opfer und gecastete Claqueure sieht, den sollte eigentlich das Gefühl beschleichen, dass hier der „Underdog“ der moralische Sieger ist – selbst wenn die Argumente der Gegenseite treffen würden. Stattdessen ist dieses Format inzwischen zum Standard der „Polit-Talks“ der Öffentlich-rechtlichen geworden.
Und so werden Personen auch hier rechts oder links eingeordnet, damit unglaubwürdig oder glaubwürdig – ohne weitere Begründung, und ohne sich auch nur im Geringsten die Frage zu stellen, ob jemand, der ein bedingungsloses Grundeinkommen befürwortet, nicht vielleicht doch auch für den Ausstieg aus dem Euro sein kann – was jetzt – im Zweifelsfall gegen den Angeklagten, also rechts – damit unglaubwürdig. – und Russland – böse, also momentan, wie auch Türkei.
Dass die so systemkonform konstruierte Welt für den Medienkonsumenten wackelt, fällt gar nicht mehr auf. Dass der Mensch versucht, seine Umwelt zu begreifen, um langfristige Trends zu erkennen und Sicherheit für das eigene Handeln zu gewinnen, scheint ausgeblendet zu sein. Somit auch die Tatsache das Fakten nicht morgen um 180 Grad verdreht im selben Medienformat präsentiert werden können, weil sich die politische Einordnung hinsichtlich eines bestimmten Akteurs geändert hat. Und man wundert sich, warum der Konsument so aufsässig und ungläubig ist.
Ideologische Brillen, wie in der Rezension erkennbar, schärfen nicht den Blick sondern trüben ihn ein. Fakten können und sollen gar nicht mehr gesehen werden, und aus dem Einheitsgrau, das man noch erkennt, soll man die Schlussfolgerung ziehen, dass man eh nicht in der Lage ist, selbst zu entscheiden und sich stattdessen auf die Richtlinien der „Experten“ verlassen soll – wie zum Beispiel, Russland ist böse, die USA sind gut. Wenn man das dann auch noch brav nachplappert, dann ist man ein guter Bürger und ein aufgeklärter Mensch, Hauptsache kein „Verschwörungstheoretiker“ oder ein Anderer aus der Gruppe der inzwischen eingeführten diskreditierenden Begriffe.
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