Kontaktverlust oder: Wenn unbequeme Bücher „verschwinden“

Vorbemerkung: Der folgende Text erschien zunächst auf den NachDenkSeiten, wurde dort aber nach einigen Stunden gelöscht. Die Redaktion teilt mit:

An dieser Stelle stand ursprünglich ein Artikel von Paul Schreyer, in dem er sich kritisch mit der Entscheidung einiger Buchhändler auseinandergesetzt hat, die den Spiegel-Bestseller „Kontrollverlust“ von Thorsten Schulte aus dem Regal nahmen. Im Laufe des Vormittags machten uns einige erstaunte Leser darauf aufmerksam, dass Thorsten Schulte ein AfD-Propagandist ist und sein Buch die Ziele und Werte der NachDenkSeiten konterkariert. Dies war uns leider nicht bewusst und wir bedauern diesen Fehler.

Im folgenden nun der verschwundene Text. Am Schluss werde ich die Entscheidung der NachDenkSeiten kommentieren. (Ergänzung 9. November: Die NachDenkSeiten haben ihre Löschung aufgrund zahlreicher Proteste heute rückgängig gemacht. Mehr dazu am Endes des Artikels.)

8. November 2017   —   In der Filiale einer großen Buchhandelskette in meiner Heimatstadt ist seit einigen Wochen ein seltsames Schauspiel zu beobachten. Die Bühne ist das gut ausgeleuchtete Regal im Eingangsbereich, in dem die aktuellen Spiegel-Bestseller präsentiert werden. Da stehen sie, die Lieblinge der Buchkäufer: „Erkenne dich selbst“ von Richard David Precht, „Die Kunst des guten Lebens“ von Rolf Dobelli oder „Über den Anstand in schwierigen Zeiten“ von Axel Hacke. Seit allerdings das Sachbuch „Kontrollverlust“ des Autors Thorsten Schulte sich in diesem Herbst fest in der Bestsellerliste etabliert hat, weigert sich die hiesige Buchhandlung hartnäckig, den Titel in das zugehörige Regal zu stellen. Der Platz bleibt dabei nicht etwa leer, sondern wird fortlaufend aufgefüllt mit Büchern, die dem Personal offenbar besser gefallen. Eine Farce, könnte man sagen – doch sie steht für eine Haltung im Land.

Zunächst präsentierten die Buchhändler auf der Regal-Position von „Kontrollverlust“ Boris Palmers „Wir können nicht allen helfen“, wohl ein verschämtes Zugeständnis an die Interessen einer „flüchtlingskritisch“ orientierten Leserschaft. Wenn die Leser „solche Bücher“ schon mögen, dann sollen sie lieber das eines grünen Politikers kaufen, so vielleicht das Kalkül. Letzte Woche wurde „Kontrollverlust“ dann durch das einigermaßen themenfremde, wenngleich hoffnungsvollere „Heilen mit der Kraft der Natur“ ersetzt. Immerhin originell. Diese Woche nun nimmt den Platz des ungeliebten Bestsellers der Ratgeber „Mit Rechten reden“ ein.

Man könnte das Ganze als schlechten Scherz bezeichnen, oder, weniger wohlwollend, als Zensurversuch. Noch drastischer war im Sommer diesen Jahres ja der SPIEGEL vorgegangen, der ein unerwünschtes Buch gleich komplett aus seiner eigenen offiziellen Bestsellerliste gelöscht hatte. Mich erfasste bei der Beobachtung des Schauspiels (das nur derjenige Ladenbesucher überhaupt erkennt, der die neben dem Regal hängende Bestsellerliste mit dem Regalinhalt vergleicht) jedenfalls ein tiefes Unbehagen. Welches Buch würde nächste Woche, nächsten Monat als „unpassend“ aussortiert werden? Schließlich fasste ich mir ein Herz und fragte an der Kasse nach, was es mit dieser Aktion auf sich habe. Sei das vielleicht die offizielle Firmenpolitik der Buchhandelskette?

Daraufhin blickte die Kassiererin fragend zu einer neben ihr stehenden Mitarbeiterin, die mir beschied: „Keine Firmenpolitik, aber unsere Filialpolitik.“ Ich wisse vielleicht, so die Buchhändlerin, dass das fragliche Werk in einem umstrittenen Verlag erschienen sei. Ich runzelte die Stirn. Sie meinte den Kopp Verlag. Solche Dinge wolle man nicht fördern, daher die Entfernung aus dem Regal. Selbstverständlich, so die Mitarbeiterin, könne sie das Buch aber bestellen, überhaupt kein Problem!

Mein Hinweis, dass Besucher der Buchhandlung durch das falsch bestückte Regal in die Irre geführt würden, lief ins Leere. Die Mitarbeiterin verstand sich offenkundig als kraft ihres Amtes ermächtigt, ihren Kunden auch ungefragt Orientierung zu geben.

Nun bin ich kein Fan dieses Buches, dessen Autor, ein geschmeidiger ehemaliger Investmentbanker und Ex-Wahlkampfchef von CDU-Mann Laurenz Meyer, rhetorisch eher die grobe Keule führt und der neben seinem Buch massiv den Kauf von Edelmetallen bewirbt. Doch ein Bestseller ist nun mal ein Bestseller. Und wer ein entsprechendes Regal in seinem Laden aufstellt (wozu ja keine Buchhandelskette gezwungen wird), der sollte den Tatsachen (und seinen Kunden) vielleicht doch besser ehrlich ins Auge sehen. Dieser Gedankengang war dem Personal allerdings nicht zu vermitteln.

Angeregt durch den aktuellen „Alternativvorschlag“ schaute ich dann doch noch in das Buch „Mit Rechten reden“ – und erlebte ein Déjà-vu. Der gleiche abgehobene und selbstgerechte Ton, dieselbe Unfähigkeit, konträren Positionen inhaltlich zu begegnen. Die Autoren – ein Philosoph, ein Jurist und ein Historiker – erklären genau das sogar zur besonderen Qualität ihres Werks: mit den geistigen Niederungen der Argumente mögen sich andere befassen, wahre Intellektuelle beleuchten dagegen die Meta-Ebene, die „Art des Redens“ (Seite 12). Zwar kritisieren auch sie stumpfes Lagerdenken und die Selbstgerechtigkeit auf beiden Seiten, vor allem aber geht es ihnen darum, im Spiegelsaal der Eitelkeiten kunstvolle Pirouetten der eigenen Klugheit zu drehen. Zitat: „Andererseits hat das Rätselhafte immerhin den Vorteil, Fragen aufzuwerfen. (…) Du sollst Ja zum Nein zum Ja sagen.“ (Seite 14, 15) So raunt es über Seiten hinweg und am Ende ist dann doch wieder alles ganz einfach: Die anderen, ob nun rechts oder anderswo, sind die Dummen, zumindest dümmer als die eloquenten Autoren.

Das deutsche Feuilleton ist davon ganz begeistert. ZEIT-Literaturchef Ijoma Mangold jubelte: „Dieses Buch sprüht förmlich vor Geist und Witz.“ Man ist geneigt, nachzufragen, wann Mangold das letzte Mal persönlich mit einem AfD-Wähler gesprochen hat. Die Diagnose lautet: Kontaktverlust. Und das betrifft dann auch diejenigen Buchhändler, die ein solches Werk ihren Lesern ans Herz legen und dafür ein anderes „wegmogeln“.

Neu ist die Erkenntnis nicht, dass ein Bildungsbürgertum, das sich selbst als fortschrittlich versteht, oft keinen Draht zur breiten Bevölkerung hat. In aufgeheizten Zeiten aber wird das um so gefährlicher, denn jegliche Kommunikation hat nun mal eine ebenso einfache wie zwingende Voraussetzung: Den anderen ernst nehmen. Gesäuberte Regale helfen ebenso wenig wie Verschraubungen im Elfenbeinturm.

Anmerkung zur Löschung dieses Textes durch die NachDenkSeiten: Wer die Meinungsfreiheit erst dann verteidigt, wenn die eigene Meinung unter Feuer kommt, der wird sie wahrscheinlich verlieren. Die Manipulation der Bestsellerliste, wie vom Spiegel im Sommer diesen Jahres vorgeführt, oder die Manipulation eines Regals in einer Buchhandlung, das die Bestsellerliste abbilden soll, sind Schritte auf dem Weg zur Zensur und teilen mit dieser die illiberale Geisteshaltung. Wenn Linke diese Schritte erst dann kritisieren, wenn linke Bücher solchen „Säuberungen“ zum Opfer fallen, begeben sie sich meiner Ansicht nach auf einen gefährlichen Weg. Darauf wollte ich mit meinem Artikel hinweisen. Weder bin ich ein Anhänger der AfD, noch ein Freund des Buches von Thorsten Schulte oder ihm selbst. Offenbar sind die Polarisierung der Meinungen und der Feindbildaufbau inzwischen allerdings soweit fortgeschritten, dass solche Differenzierungen nicht mehr möglich sind. Das bedaure ich – und ich bedaure es besonders für die NachDenkSeiten. Wo intellektuelle Redlichkeit unter dem „Sturm“ von zehn oder zwanzig kritischen Leserkommentaren die Segel streicht, werden zukünftige Debatten schwer werden.

Ergänzung 9. November: Die NachDenkSeiten haben ihre gestrige Löschung meines Textes nun rückgängig gemacht und den Vorgang neu kommentiert. Ich habe zu dieser Sache sehr viele Lesermails bekommen, sämtlich unterstützende. Dafür bedanke ich mich. Im Lichte des neuen Kommentars der NachDenkSeiten möchte ich folgendes ergänzen:

1. Ich schätze die NachDenkSeiten weiterhin als wichtige Stimme einer kritischen Öffentlichkeit. Meine aktuelle Kritik am Vorgehen der Redaktion ist nicht als generelle Distanzierung von den NachDenkSeiten zu verstehen.

2. Ich hätte in meinem Artikel den AfD-Hintergrund des Buchautors Thorsten Schulte erwähnen können, das ist richtig. Sicher hätten die Leser meines Textes dann ein noch vollständigeres Bild erhalten. Gleichwohl enthält der Artikel bereits Links sowohl zum Buch als auch zum Autor. Zusätzliches Wissen war nur einen Klick entfernt. Der Hinweis der Redaktion, man habe Thorsten Schulte und sein Buch nicht gekannt, mutet weltfremd an. Das Werk befindet sich seit August diesen Jahres kontinuierlich in der Spiegel-Bestsellerliste. Willy Wimmer, ein enger Freund von NachDenkSeiten-Herausgeber Albrecht Müller, schrieb zudem das Vorwort.

3. Grund für die Löschung durch die NachDenkSeiten waren offenbar kritische E-Mails von Lesern, die darauf hinwiesen, dass Schulte der AfD nahesteht. Die Redaktion schrieb dazu gestern: „Dies war uns leider nicht bewusst und wir bedauern diesen Fehler.“ Nach der Löschung beschwerten sich nun wiederum viele Leser und die Redaktion reagierte nun heute in spiegelverkehrter Weise. Ein solches Verhalten schadet der Glaubwürdigkeit der NachDenkSeiten massiv. Es entsteht der Eindruck, dass man immer nur dem jeweils stärksten Druck nachgibt. Das ist verheerend.

4. Auch menschlich bin ich vom Verhalten der Redaktion enttäuscht. Nicht nur gab es keinerlei Rückhalt seitens der Redaktion gegen die gestrigen Angriffe, der Text wurde auch ohne Absprache mit mir gelöscht. Ich wurde anschließend lediglich per E-Mail von der Redaktion über die Löschung informiert. Auch in dieser Hinsicht entsteht den NachDenkSeiten großer Schaden. Wer seine eigenen Mitarbeiter so behandelt, der wird Mühe haben, zukünftig Loyalitäten aufzubauen und zu erhalten.

5. Zum Vorgang an sich ist inzwischen wohl alles gesagt. Ein Leser schrieb, das Agieren der Buchhändler erinnere ihn an den „Shadowban“ in sozialen Medien: „Unliebsame Meinungen und Fakten können veröffentlicht werden, aber die Rezipienten sollen nicht erfahren, dass es die Veröffentlichung gibt, bzw. sie erhältlich ist.“ Genau da liegt das Problem. Ein solcher „Shadowban“ unterläuft die Meinungsfreiheit auf dramatische Weise. Jeder sollte sich dagegen zur Wehr setzen, meine ich.

Ergänzung 10. November: Mittlerweile haben sich mit Ulrich Teusch und Norbert Häring weitere Kollegen öffentlich zur Sache geäußert.

76 Gedanken zu „Kontaktverlust oder: Wenn unbequeme Bücher „verschwinden“

  1. Bernhard Meyer

    Habe eben an die NDS folgenden Leserbrief geschrieben:

    Liebes Team der Nachdenkseiten,
    da habt ihr einen (wie immer) guten Text von Paul Schreyer veröffentlicht und dann wieder gelöscht, weil euch Leute ermahnt haben, sein Text huldige (indirekt) der AfD.
    Hosenscheißer! möchte ich euch zunächst zurufen.
    Jetzt aber im Ernst: Im Vorteil ist, wer lesen kann. Ihr habt den Text von Paul Schreyer nicht richtig gelesen: Er propagiert nicht die AfD oder den Autor von „Kontrollverlust“, sondern Offenheit, ein breites Spektrum an Meinungen auszuhalten. Genau dafür haben Sie doch auch immer geworben! Und nun verschwinden Sie sofort im Schneckenhaus, weil einer „AfD“ ruft. „Huch! Bloß nicht! Mit denen haben wir aber nichts zu tun!“
    Herrn Schreyers Position haben schon andere große Leute vertreten: Voltaire z.B. „Ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.“ Oder Rosa Luxemburg, um nur die bekanntesten zu nennen: „Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden.“
    Für diese Position hat sich Herr Schreyer eingesetzt und nicht für die der AfD oder von Herrn Schulte. Ist denn Lesen so schwer?
    Schluss mit dem Hosenscheißertum! Schluss mit Duckmäusertum! Selbstbewusst einen Text vertreten, wenn er sich für Freiheit auch für Andersdenkende einsetzt!

    Mit freundlichen Grüßen
    Bernhard Meyer

    PS. Noch’n Gedanke: Habt ihr euch eigentlich mal überlegt, wer hier in unserem Land die wirklich gefährlichen Ideen und Gedanken unters Volk bringt? Und dann auch noch umsetzt und durchsetzt?
    PPS. Das Buch von Herrn Schulte kauf ich mir jetzt. Hab ich auch damals gemacht, als sie Ulfkotte in Grund und Boden verdammt haben. „Lies den bloß nicht!“ und: „Das ist vom Kopp-Verlag!“ Nun, mir lag sein Stil nicht und manche Ansichten lehne ich ab. Aber es war doch sehr interessant, durch ihn einen Einblick in eine mir sonst vollkomen verschlossene Welt (FAZ-Redaktion) zu erhalten. Habe die Lektüre nicht bereut.

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    1. Heide Hofmann

      Das mache ich ähnlich und kam dabei auch zu der Erfahrung, dass ein in der Tat politisch rechtes Buch vom Großhandel nicht an die Buchhandlungen ausgeliefert wird. Ich habe es bei Amazon bestellt, gelesen, und fand es fürchterlich. Aber ich will und werde mir mein Urteil möglichst (!) selbst bilden.

      Ich könnte noch mehr erzählen, andere sicher auch.

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  2. Georg Weißmann

    Sehr geehrter Hr. Schreyer, ich kann mich ihrer Argumentation nur anschließen, speziell hinsichtlich der Anmerkungen zum Löschen ihres Artikels bei den Nachdenkseiten.
    Da ich auch bei der diesjährigen Buchmesse vor Ort war, die Ereignisse um die „rechten“ Verlage setze ich als bekannt voraus, erlaube ich mir das, was die Nachdenkseiten und andere linksorientierte Gruppierungen zu diesem Themenkomplex absondern, als das zu bezeichnen was es ist, „Heuchelei“!

    Dazu ein paar Zitate, die das ganze geistige Elend, das hinter dem Löschen ihres Artikels durch die Nachdenkseiten steht, beleuchten.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.

    Mir imponieren nur die Ratschläge, die der Ratgebende selbst beherzigt.

    Selbstkritik, rücksichtslose, grausame, bis auf den Grund der Dinge gehende Selbstkritik ist Lebensluft und Lebenslicht der proletarischen Bewegung.

    Zu sagen was ist, bleibt die revolutionärste Tat.

    Reden ist unser Privileg. Wenn wir ein Problem haben, das wir nicht durch Reden lösen können, dann hat alles keinen Sinn.

    Alle von der linken Ikone Rosa Luxemburg, ich denke Sie dürfte rechten Gedankengutes hinlänglich unverdächtig sein, vielleicht sollten die Macher und vor allem die Leser der Nachdenkseiten sich dies einmal wieder vor Augen führen.

    Und zum Abschluß noch Voltaire:

    Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.

    Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen.

    Vielen Dank jedenfalls für ihren Artikel und die betont sachliche Darstellung darin.

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    1. HerrRossi

      Was für eine alberne Aktion.
      Ich unterstütze ebenfalls die Position von Herrn Schreyer voll und ganz, aber nur weil sich die NDS mal vergriffen haben und den Fehler immerhin dann auch korrigiert haben, muss man nicht gleich einen Kleinkrieg ausrufen. Als ob dort unfehlbare Menschen arbeiten würden…

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  3. Jana Cremer

    Bevor ich gerade Herrn Meyers Antwort las, habe ich folgendes an die NDS geschickt:

    „Guten Abend, Herr Berger,

    ich las heute den Artikel „Kontaktverlust oder: Wenn unbequeme Bücher „verschwinden“ “ von Herrn Schreyer, inklusive seiner Antwort bezüglich Ihres Kommentars auf den Nachdenkseiten. Nachdem ich Ihren Kommentar nachgelesen hatte, kamen in mir folgende Fragen auf: Wie kommt es, dass der Artikel von Ihrer Seite gelöscht wurde, anstatt den Artikel zu belassen und die Kommentare der „erstaunten Leser“ -wie bei den Nachdenkseiten eigentlich üblich?- unter dem Artikel zu veröffentlichen? Sind Sie nach den Zuschriften der „erstaunten Lesern“ mit Herrn Schreyer in Kontakt getreten und haben ihn um eine Stellungnahme zu den Zuschriften gebeten? Wenn ja, aus welchen Gründen haben Sie Ihren Austausch mit Herrn Schreyer nicht unter dem Artikel veröffentlicht? Wenn nein, aus welchen Gründen haben Sie Herrn Schreyer nicht kontaktiert?
    Ich empfinde Ihre Entscheidung, den Artikel zu löschen und Ihren Kommentar dazu an seine Stelle zu setzen, als intransparent und daher nicht nachvollziehbar. Sie lädt mich dazu ein, über Ihre Beweggründe zu spekulieren (diesem Impuls trete ich mit dieser Mail entgegen). Hier tut sich eine weitere Frage für mich auf: Möchten Sie erreichen bzw. sind Sie bereit zu akzeptieren, dass Sie durch Ihre Entscheidung intransparent wirken und dass Leser (z.B. ich) über Ihre Beweggründe ins Spekulieren kommen? Hierzu möchte ich anmerken, dass ich die Autoren der Nachdenkseiten bisher in ihrer Haltung so verstanden habe, dass Kritik prinzipiell und fundamental für wichtig erachtet wird und sehr darauf geachtet wird, dass Sachverhalte transparent und umfassend dargestellt werden. Dies kann ich im vorliegenden Fall nicht erkennen, es ist eher auffällig in die gegenteilige Richtung tendierend. Daher bin ich sehr gespannt auf Ihre Antwort-Mail.

    Mit freundlichen Grüßen
    Jana Cremer“

    Ich poste hier gern ggf. die Antwort.
    Schönen Abend.

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  4. Lano Talos

    Lieber Herr Schreyer,
    ich habe Ihren Blog schon seit einger Zeit abonniert und mir ist schon länger aufgefallen: Sie passen einfach nicht mehr zu den Nachdenkseiten. Ich kann Ihnen und dem Kommentator Berhard Meyer nur in allen Punkten zustimmen. Ich kenne die Nachdenkseiten schon so lange wie es sie gibt, aber leider haben sie sich selbst in einen links-ideologischen Sumpf hineinmanövriert, aus dem sie wohl nicht mehr herauskommen können. Gut, dass Jens Berger mit dieser Aktion sein wahres Gesicht offenbart hat. Vielen Dank für die Courage, die Sie auch Andersdenkenden gegenüber zeigen.
    Beste Grüße, Chris M.

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    1. Paul Schreyer Autor

      Schönen Dank. Dennoch: In Ihrer Einschätzung der NachDenkSeiten stimme ich Ihnen, abgesehen vom jetzigen Konflikt um die Löschung, ausdrücklich NICHT zu. Ich halte die NachDenkSeiten auch weiterhin für ein sehr wichtiges Medium. Bislang hat sich die Redaktion mir gegenüber, insbesonder zu meinem Kommentar, auch noch nicht weiter geäußert, das bleibt also abzuwarten.

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      1. Lothar Wohlgemuth

        Sehr geehrter Herr Schreyer!
        Wessen bedarf es noch? Wollen Sie sich verhohnepipeln lassen?
        Wenn sich die NDS wegen ein paar „erstaunter Leser“, sprich Gesinnungsterroristen in die Hosen machen – – – gereicht Ihnen ein Auftritt auf solch einer Bühne wirklich zur Ehre?
        Sie sollten nicht zu gering von sich denken…

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      2. marie

        großen dank, dass sie sich nicht als spaltpilz mit-betätigen!

        leider bleibt bei meiner beobachtung die frage offen, wie man mit „wehret den anfängen“ von spaltpilzaktionen am klügsten umgeht.

        ps. ich beobachte schon immer sehr genau, WER den ersten stein wirft – und frage mich nach den motiven dafür. die spaltpilz-stein-würfe auf die „freunde in den eigenen reihen“ verzeihe ich nicht so SCHNELL und EINFACH, weil sie die grundfrage von freundschaft und vertrauen einfach zutiefst und grundlegend berühren-verletzen-zerstören und die „ewige bewegung der zeit und des lebens“ ignorieren.

        ps. ich habe in meinem leben mindestens einmal viel zu lange eine „freundschaft“ geschützt – wegen der längst vergangenen gemeinsamen guten dinge und die wandlungen unterbewertet …

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    2. Heide Hofmann

      Ein durchaus Positives hatte die Löschung und dann der unsägliche Wiederherstellungskommentar der NDS für mich: Ich habe den Blog von Herrn Schreyer gefunden – ich kannte ihn vorher nicht.
      Für den Kontrollverlust-wird-kontrolliert Beitrag mein Dank an Sie, Herr Schreyer.
      Unbedingt so weiter machen!

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  5. Thomas Kelchert

    Sehr geehrter Herr Schreyer,

    vielen Dank für Ihren Beitrag, den ich heute morgen auf den Nachdenkseiten gelesen und mich gefreut habe. Und noch größeren Dank an Sie, dass sie ihren Artikel hier nochmals veröffentlichen und kommentieren.

    Interessant, wie wenig vermeitlich aufgeklärte Menschen zur Transferleistung fähig sind – insbesondere dann, wenn es die eigenen Denkschablonen betrifft. Erstaunlich vor allem, da Sie noch nicht einmal das Buch, den Autor oder seine Thesen loben, sondern explizit auf die Zensurbestrebungen abstellen. Sehr erhellend.

    Das Stichwort dazu heisst wohl „Kontaktschuld“ – lehrten uns einst die Nachdenkseiten selbst.

    Offensichtlich ist es inzwischen tatsächlich wichtiger das politisch „Richtige“ zu propagieren statt sich zunächst für die Grundwerte in diesem Fall die Meinungsfreiheit einzusetzen.

    Nach wie vor, danke ich den Nachdenkseiten für so manche Anregung. Nur werden dort analog zum „Mainstream“ ebenfalls nur ein Teil der gesellschaftlich relevanten Themen und diese nur aus einer ganz bestimmten Perspektive behandelt, viele andere Themen und Perspektiven ebenso ausgeklammert.

    Damit sind die Nachdenkseiten mit ihrem aufklärerischen Potential oft nur ein kleines Stück weiter als die „Mainstream“-Medien, und weit hinter ihrem Möglichkeiten als unabhängiges Medium geblieben. Schon der Umstand, dass keine Kommentarfunktionen gibt, welche, bei dem vermutlich recht niveauvollen Publikum so manchen Artikel durch Leserhinweise zu noch mehr Qualität und Durchblick verhelfen würde, macht nachdenklich. (So sind so viele Kommentardiskussionen bei Telepolis gehaltvoller als der Artikel selbst, was dem jeweiligen Autoren gar nicht anzulasten ist. Er kann gar nicht so viel gute Gedanken zusammentragen wie ein „Schwarm“ gebildeter und gut informierter Leser).

    Und das merken natürlich auch viele Leser der Nachdenkseiten. Um komplette Bilder zu einem Thema zu erhaltenm schauen sich viele Bekannte von mir explizit auch dort um, wo sie andere Informationen und Perspektiven finden. Gerade auch bei politisch Andersdenkenden.

    Insofern wundert mich der Kommentar zum Löschen Ihres Artikels, welcher „die Ziele und Werte der NachDenkSeiten“ konterkarieren würde, nicht.

    Gewünscht hätte ich mir als „Ziel“ eines sich der Aufklärung verpflichteten Mediums:

    – seine Leser mit Hinweisen zu allen gesellschaftlich wichtigen Themen zu versorgen
    – zumal jeweils mit vielfältigen Informationen
    – welche die Leser zu einer eigenen Urteilsfähigkeit verhelfen
    – und erst dann deutlich gekennzeichnet Deutungsangebote zu machen.

    Doch das ist vielleicht die Aufgabe eines anderen künftigen Mediums. Statt dessen scheinen mir die Nachdenkseiten viel zu sehr darauf bedacht, sich in den Spaltungen „rechts“, „links“, „liberal“, „konservativ“ etc. selbst zu verorten (natürlich auf der „richtigen“ Seite) und für die „richtigen“ Werte zu kämpfen anstatt zu informieren und Andere „zu befähigen“.

    Viele Grüße,
    Thomas K.

    PS. „Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen“, Evelyn Beatrice Hall

    PSS. Wie schrieb der Widerstandkämpfer gegen den Nationalsozialismus Martin Niemöller einst: „Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen…“ – Wird es demnächst etwa heissen: „Als sie die Konservativen holten, habe ich geschwiegen…“ ?

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  6. Paul

    Ich habe an die Redaktion der Nachdenkseiten (hinweise@ und redaktion@) folgenden Brief geschrieben:

    Betrifft:
    Kontaktverlust oder: Wenn unbequeme Bücher „verschwinden“
    8. November 2017 um 8:42 Uhr

    Liebe Nachdenkseiten-Macher/innen,

    wenn etwas „die Ziele und Werte der NachDenkSeiten konterkariert“, dann ist es das Löschen (die Zensur) des Artikels von Paul Schreyer!

    Dieser Vorgang ist mir sehr negativ aufgefallen und weckt bei mir Bedenken bezüglich der Zukunft der Nachdenkseiten.

    Ich habe den zensierten Artikel von Paul Schreyer im Google Cache gelesen.
    (Welch Ironie: Google zensiert hier weniger bzw. hilft die Zensur auf den Nachdenkseiten zu umgehen.)
    Und ich kann in dem Artikel ABER AUCH ÜBERHAUPT NICHTS finden, was eine Löschung rechtfertigen könnte.

    Diese Löschung ist mir sehr suspekt und ich würde nur allzu gerne wissen, welche Person sie zu verantworten hat. (Ich habe eine Idee davon, wer Urheber dieser Löschung sein könnte.)

    Falls das wirklich „die Redaktion der Nachdenkseiten“, also ALLE Nachdenkseiten-Macher, inklusive Albrecht Müller sein sollten, wäre ich sehr überrascht und negativ beeindruckt.

    Mit der „Nazi-“ bzw. „AfD“-Keule lassen sich „linke“ Kreise sehr gut gedanklich steuern bzw. propagandistisch beeindrucken und in Richtung Zensur (und Krieg) manipulieren. Die Nachdenkseiten sollten nicht auf solche Maschen hereinfallen.

    Ich verweise zu diesem Thema auf folgenden (englischsprachigen) Artikel:

    „First they came for the Nazis and pedophiles…“
    https://thesaker.is/first-they-came-for-the-nazis-and-pedophiles/

    Mit freundlichen Grüßen

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  7. Christina B.

    Hallo Herr Schreyer,

    ich kannte Ihren Blog noch gar nicht (gerade über einen Link gefunden), hatte aber Ihnen und Ihren Kollegen der Nachdenkseiten-Redaktion per E-Mail geschrieben.

    Hier passt es vielleicht auch hin.

    Viele Grüße und bitte weiter so,
    Christina

    *** Artikel gelöscht, der das Verbannen von Büchern anprangert? ***

    Liebe Nachdenkseiten-Redaktion,

    vorweg: danke für Ihre Arbeit all die Jahre.

    Vorhin hatte ich mich gefreut, einen Artikel mit echtem Rückgrat zu lesen.

    Da bezieht doch glatt jemand Stellung für politisch Andersdenkende, nicht weil er deren Meinung toll findet, sondern weil es die Grundrechte der Information und Meinungsfreiheit betrifft. Weil Bücher verbannt (bisher noch nicht verbrannt) werden.

    Whow, dachte mich mir, ganz im Sinne der Aufklärung und soeben lese ich dass:

    * Sie haben den Artikel von einem Ihrer Kollegen gelöscht, der noch nicht einmal AfD-Meinung verbreitet
    * Sie hätten ihn auch kommentieren können, um differenziert Meinung zu zeigen
    * Sie verbreiten politische Kampfbegriffe („AfD-Propagandist“) – was dann wohl ebenfalls Propaganda ist
    * Sie bedauern vor „erstaunten“ Lesern das Veröffentlichen eines vernünftigen Artikels, anstatt die Leser aufzuklären, dass es wichtig ist, das auch Bücher mit andere Meinungen nicht verbannt werden

    Ich bin enttäuscht.

    Vielleicht hilft Ihnen meine Rückmeldung zu mehr Offenheit, Toleranz und Diversität beim Nachdenken.

    Viele Grüße,
    Christina

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  8. Barbara von der Meden

    Lieber Herr Schreyer,
    wie es einst Romy Schneider bei Burkhardt Driest tat, möchte ich meine Hand auf Ihren Arm legen und sagen: „Sie gefallen mir. Sie gefallen mir sehr!“
    Nun bin ich weder schön, noch berühmt, bin nur eine 77jährige Alte, die es ähnlich wie der NDS-Leser Bernhard Meyer macht und das Inkriminierte zu lesen sucht. Und so durfte ich Sie Dank Internet und Youtube kennen lernen.
    Es ist übrigens schon das 2. Mal in meiner ca. einjährigen Zeit als NDS-Leserin, dass mir A. Müller das Selber-Denken und Urteilen verwehrte mit dem Hinweis, andere Leser hätten sich über einen Beitrag wegen Rechtslastigkeit empört.
    Ich habe Ihren Blog abonniert. (Ein bißchen Echokammer tut halt gut 😉
    Barbara von der Meden

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  9. Russlandversteher

    Leider ist Paul Schreyer einer der ganz ganz wenigen übrig gebliebenen Journalisten (ohne Anführungszeichen!), die überhaupt noch verstehen was Meinungfreiheit, Journalismus und Aufklärung bedeuten. Wahrscheinlicher sogar ist, dass es schon immer nur wenige Diamanten des Journalismus wie ihn gab und der Rest schon immer nur eine Horde von Mitläufern war, die ihr Fähnchen sofort in den Wind hängen.

    Fakt jedenfalls ist: Die Zensur des NDS-Artikels ist der größte Fehler von Jens Berger seit ich die NDS kenne und lese. Und ich bin ein bekennender Linker!

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  10. Stefan

    Die NDS haben ihren Fehler erkannt und den Artikel jetzt wieder online. Aber kann mal bitte jemand dem KOPP-Verlag sagen, dass die einen zweiten Verlag oder mindestens eine zweite Sparte mit neuem Namen gründen sollten, um die Politik-Themen von der Esoterik zu trennen??

    Es ist einfach fürs Marketing und für die Sache wirklich schlecht, Regierungskritik, Ufos und Pyramiden unter demselben Namen zu veröffentlichen. Also wer einen Kopp-Mitarbeiter kennt, sagt das denen bitte mal nachdrücklich. Die meinen es gut, aber schaden der Sache damit.

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  11. marie

    lieber paul schreyer – danke für ihre arbeit

    zu den nds kann ich nur ganz persönlich sagen, dass ich diese intuitiv kaum beachtet habe, da sich neben interessanten beiträgen zu oft ein „irgendwie“ ungutes gefühl breit gemacht hat – was ich bei ihren beiträgen niemals hatte.
    durch die jetzt veröffentlichte geschichte hat meine intuition mal wieder eine wunderbare bestätigung gefunden.

    ich schreibe dies jedoch auch, weil die wirklich evolutionäre zukunftsgestaltung und damit das verständnis und einordnen und daraus entspringende verhalten (schreiben) wohl leider die große mehrheit überfordert und ich persönlich seit jahrzehnten froh bin, meiner intuition vertrauen und folgen zu können – jedoch auch leider in dem wissen, dabei zu einer kleinen minderheit zu gehören und kaum verstanden zu werden, gerade von denen, bei denen eitelkeiten und status die festen richtlinien im „erfolgreichen“ handeln sind …

    wenn diese intuitive fähigkeit weiterhin in der menschlichen gesellschaft geächtet wird, werden damit auch die wirklichen gefahren durch pseudo-quatsch-kampagnen der herrschenden strippenzieher lanciert. sie zeigen an an einem kleinen alltagsbeispiel (von denen es unzählige gibt) wo die defizite der wahrnehmung und damit der falschinterpretation liegen. leider gibt es die intutionsfreien neurotiker in allen bereichen der gesellschaft – für mich wirken sie wie eine ansteckende krankheit, die in mode gekommen ist und voll im trend liegt … doch die infektion nun auch bei den nds zeigt die höhe der gefahrenstufe …

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  12. Ingo kaufmann

    Hallo Herr Schreyer,

    ich bin natürlich enttäuscht, dass die von mir nach wie vor geschätzten Nachdenkseiten Ihren guten Artikel gelöscht haben. Ich war im ersten Moment auch überrascht bei Ihnen von Herrn Schulte lesen zu können. Da ich bereits im Sommer dank oder wegen des Internets auf Ihn gestoßen bin, habe ich einige Videosequenzen angeschaut um mir ein Bild zu machen. Im ersten Moment habe ich natürlich Sympathie für einen Menschen der trotz unserer angeblich hoch geschätzten Meinungsfreiheit ins Abseits gedrängt werden soll. Mir ist seine Rhetorik zum Thema Flüchtlinge und Migranten nicht entgangen. Auch die Hinweise des (noch) CDU-Mannes auf die AfD sind mir aufgefallen. Wie so oft spricht auch er Dinge an, die richtig und auch nachvollziehbar sind. Doch letztendlich wird auch Herr Schulte einigen auch als „Silberjunge“ bekannt (mir bis dahin nicht) jemand sein der gerade nicht vom sogenannten „Flüchtlingsstrom“ betroffen sein wird. Er wird nicht am Wohnungsmarkt mit konkurrieren, an der Tafel betteln sowie um prekäre Jobs buhlen müssen. Auch wenn er aus seiner Sicht berechtigt um sein Leben um seine Existenz bangt, hat mich dies nicht veranlasst sein Buch zu kaufen. Vielleicht nimmt er sich auch zu wichtig. Doch wer bin ich dies entscheiden zu können? Ich möchte alle Aufgeregten fragen: Haben Sie den Artikel von Herrn Schreyer wirklich aufmerksam gelesen? Denn wenn ja, wäre Ihnen wie auch mir aufgefallen worum es Herrn Schreyer geht. Nicht um Werbung für Herrn Schulte sondern um Aufmerksamkeit wegen der Beschneidung unserer Meinungsfreiheit im Fernsehen, Zeitungen, sogenannten sozialen Medien und nun auch Buchläden. Als ich in der Schule von der Bücherverbrennung während der NS-Zeit erfuhr, war mir die Tragweite natürlich weder bewusst noch nachvollziehbar, da ich zu jung und politisch nicht im Geringsten interessiert war. Ähnlich ist es mit dem Thema Krieg. Was hat man uns augenscheinlich damit gequält. Wahrscheinlich nicht genug, sonst gäbe es schon längst Millionen auf der Straße die nachdrücklich das Ende von Auslandseinsätzen der Bundeswehr, die Beendigung von Aufrüstung sowie die Befreiung von der Umklammerung durch NATO und USA fordern! Das Löschen des Lesezeichens der Nachdenkseiten eines bis dahin wahrscheinlich regelmäßigen Lesers ist genauso engstirnig wie das Löschen Ihres Artikels durch die Nachdenkseiten. Aber ich möchte eine „Lanze“ für die Nachdenkseiten und Herrn Berger als im ersten Moment dafür Verantwortlichen brechen. Im „Wust“ täglicher Nachrichten, Lesermails, interessanter Artikel woher auch immer, ist es einer kleinen Redaktion schier unmöglich alles bis ins kleinste Detail zu lesen und auch immer korrekt zu hinterfragen oder noch zusätzliche Recherche zu einzeln genannten Personen zu betreiben. Es ist ein gutes Beispiel für die Hysterie die mit der AfD und auch Pegida getrieben wurde und immer noch wird. Auch die Nachdenkseiten die genau auf diese Hysterie hinweisen sind trotz ihrer eigenen Vorbemerkung: „Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind.“ Opfer einer gewollten Spaltung und Selbstzensur geworden. Das ist natürlich Schade aber zum Glück kein Weltuntergang und kann beim nächsten Mal besser gemacht werden. Ich werde diese Mail auch an die Nachdenkseiten schicken.

    Ergänzung: Wie ich gerade sehen konnte haben die Nachdenkseiten schon reagiert. Und genau diese Souveränität sollte man einer Redaktion auch zugestehen. Das Herr Schreyer nicht über Herrn Schulte aufgeklärt hat ist für mich nachvollziehbar. Er hat keine Rezension oder gar Empfehlung für das Buch abgegeben, sondern dieses Buch nur als Beispiel für den Missstand einer „Zensur“ (wo fängt diese an, Begriff scheint mittlerweile auch umstritten) genannt. Wo soll dies hinführen? Außerdem beginnen wir mit zweierlei Maß zu urteilen. Bezugnehmend auf den Kommentar der Nachdenkseiten: „Dann wäre nämlich das Verhalten der Buchhändler/innen in einem etwas anderen Licht erschienen“, möchte ich anmerken: Hat besagte Buchhandlung genauso souverän reagiert und damals das Buch eines gewissen „Sozialdemokraten“ Namens Sarazzin aus dem Regal genommen? Man weiß es nicht, aber wie bereits geschrieben: Wo soll dies hinführen! Gab es überhaupt passende Ersatztitel für den Regalplatz wie „Mit Sozialdemokraten reden“ oder „Sozialdemokraten verstehen“?

    Mit freundlichen Grüßen
    Ingo Kaufmann

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  13. marie

    kurz nach meinem obigen kommentar stellte ich fest, dass der artikel wieder eingestellt und zusätzlich von den nds kommentiert wurde. hmmm – der fehler ist korrigiert – und die transparenz wieder hergestellt… aber auf WELCHE ART??? wie ein bockiges kind, welches „ertappt + kritisiert“ wurde >>> dies jedoch nicht einsichtig hinnehmen kann, sondern um seine (teilweise) rechthaberei noch feilscht …

    die ansprüche an sich selbst und andere sind ja sehr individuell und sehr unterschiedlich.

    ich finde den kommentar einfach nur eine steigerung der peinlichkeit und die bestätigung für das nichtverstehen – können – wollen des gesamten inhaltlichen schwerpunktes der einflußnahme bis hinein in die buchhandlungen – die knallhart zugespitzt „sich ein geschäft mit der afd nicht entgehen lassen wollen“ – konsequent hätten sie es sonst ja nicht im verkauf – also für GELD problemlos gegen ihre eigene überzeugung handeln … (als das „normalste“ der welt) >>> also mal wieder ein völliges manipulieren der VERKAUFSSTÄRKSTEN bücher jenseits einer inhaltlichen zensur, die es ja NIEMALS geben darf

    … aber durch die hintertür ja vielleicht sogar von den nds paul schreyer untergeschoben werden könnte???? einfach dumm? ignorant? ekelhaft? ein scheißgesellschaftsspiel der widerlichen haarspalterei allein zu angriffszwecken wegen fehlender kultur von selbstkritik im lande …

    „Ist es eine Zensur, wenn die Redaktion der NachDenkSeiten meint, dass unsere Leserinnen und Leser eine ein bisschen umfassendere Information über einen Autor verdienen und deshalb nachträglich die Veröffentlichung eines Artikels korrigiert? Dann könnte man auch sagen, es sei eine Zensur gewesen, dass Autor Schleyer über den Autor Thorsten Schulte ungenügend unterrichtet hat.“

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  14. schattenmaler

    Im Text wird für mich ausreichend deutlich, dass der Autor wahrlich kein Freund des aus der Bestseller-Liste verschwundenen Buches ist. Insofern finde ich die Reaktion der NDS unangebracht und als ihr jahrelanger Leser etwas besorgniserregend. Man hätte hier auch gleich nur mit einem Kommentar reagieren können, in dem man die AFD-Tätigkeit von Herrn Schulte detaillierter darstellt.

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  15. eskootscha

    Auch ich möchte meinen Leserbrief an die NDS an dieser Stelle teilen, mit dem Verweis auf die Reaktion von Albrecht Müller auf die offensichtliche Flut von Leserbriefen: Der Artikel wurde wieder eingestellt, zudem wurde folgender Nachtrag veröffentlicht:

    „Es war ein Fehler, den eingestellten Text Paul Schreyers herauszunehmen. Das bedauern wir. Wir hätten es bei der Einfügung eines Kommentars belassen sollen. In diesem Sinne haben wir das jetzt korrigiert. Der Text von Schreyer ist wieder eingestellt und kommentiert.“

    Hut ab vor Herrn Müller, der hiermit Format bewiesen hat!

    Hier mein Leserbrief:

    Sehr geehrter Herr Müller, sehr geehrter Herr Berger,

    seit vielen Jahren bin ich NDS Leser und möchte Ihnen an dieser Stelle für Ihre unermüdliche Arbeit danken. Ihre Seite ist meiner Ansicht nach einer der bedeutensten Röntgenapparate der Gesellschaft und der Eliten, speziell im medialen, politischen und wirtschaftlichen Kontext. Sie haben lange meine Hoffnung genährt, das Vertrauen in die Medien noch nicht vollständig begraben zu müssen.

    In letzter Zeit habe ich jedoch den Eindruck, dass sie sich mehr und mehr in einer linken Ideologie verfangen, die Begriffe wie Toleranz und Offenheit nicht in ihrem Vokabular hat.

    Was mit dem letzten Artikel von Herrn Schreyer gemacht wurde, macht mich noch stutziger und veranlasst mich zum ersten Mal einen Leserbrief an Sie zu verfassen.

    Ich kann es wirklich kaum glauben und muss mir die Augen reiben. Sie haben Ihre über Jahre erarbeitete Kredibilität, Ihren hervorragenden Leumund allein mit dieser einen Zensur schwer beschädigt! Davon abgesehen, dass Herr Schreyer in keinster Weise ein AFD-naher Journalist ist; Sie selbst haben in Ihrer Erklärung korrekt festgestellt, dass Herr Schreyer sich mit dem Verhalten einiger Buchhändler auseinander gesetzt hat. Eine Auseinandersetzung mit dem Buch von Herrn Schulte liegt nicht vor, allerdings jedoch der Kommentar, das der Autor des Artikels kein Fan von Herrn Schulte sei, einhergehend mit dem Verweis auf seine Vergangenheit, u.a. als Investmentbanker.

    Der Kern des Artikels ist eine Offenlegung einer weiteren Zersetzungserscheinung unserer sogenannten Stellvertreterdemokratie: Die Unfähigkeit, andere Meinungen aushalten zu können, selbstverständlich solange sie unsere „Verfassung“ bzw. Grundgesetz nicht verletzen. Stichwort Bücherverbrennung!

    Ich als als ein von ganzem Herzen links gesinnter Mensch, möchte diese Form von Toleranz nicht nur erwünschen, ich fordere sie ein! Das ausgerechnet eine Webseite wie die NDS genau diesen Artikel zensiert, ist ein fatales Signal und schockiert mich sehr.

    Ich bitte Sie von ganzem Herzen, überdenken sie diesen Schritt und wagen Sie die Flucht nach vorne. Nobody is perfekt. Aber wenn Sie diesen Fehler nicht eingestehen, werden mit mir ganz sicher viele Menschen die NDS vorerst anders einordnen müssen. Denn dann ist auch hier die Freiheit leider nur die Freiheit der Andersdenkenden.

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  16. Joachim Müller

    Kontaktschuld oder: Wenn unbequeme Meinungen „verschwinden“

    Hallo Herr Schreyer,

    gestern las ich Ihren Beitrag auf den Nachdenkseiten, und fühlte mich in meiner Meinung bestätigt, daß es für eine Buchhandlung eine Schande ist, ein nachgefragtes Buch, aufgrund eigener Ideologien, nicht anzubieten.

    Ich besitze eine Ausgabe von Finis Germania, die ich bei Amazon bestellt habe, nachdem ich feststellen musste, daß die Buchhandlungen das Buch in gleicher Weise boykottierten. Gelesen habe ich es nicht, aber kaufen werde ich in diesen Buchhandlungen nicht mehr.

    Als ich über die Löschung Ihres Beitrags auf den Nachdenkseiten informiert wurde, hielt ich es noch für einen Fehler, bis ich den Kommentar dazu gelesen hatte. Offensichtlich war ich nicht der einzige Leser, der diesen Schritt als eine der Nachdenkseiten unwürdige Zensur empfand.
    Das der Artikel inzwischen wieder online ist, ist wohl eher den empörten Zuschriften, als der Einsicht, die eigenen Ideale mit Füßen getreten zu haben, zu verdanken. Daher ziehe ich es vor, diesen Kommentar in Ihrem Block, statt bei den Nachdenkseiten zu kommentieren.

    „Auf diesen Beitrag von Paul Schreyer haben eine Reihe von NachDenkSeiten-Lesern kritisch reagiert – mit Hinweis auf die Rolle und Äußerungen des Buchautors. Wir fanden die Kritik insofern berechtigt, als dem Text von Autor Schreyer eine Information über die Auftritte des Autors und die Wahlempfehlungen für die AfD gutgetan hätte.“

    Es wurde nicht kritisch auf den Artikel reagiert, der in irgendeiner Weise anstößig oder problematisch ist, sondern weil dieser Artikel sich mit der Verkaufsprxis eines Buchs beschäftigt, dessen Inhalt ebenfalls nicht kritisiert wird. Die Kritik gilt der Haltung bzw. den Äußerungen des Autors.
    Wenn das Schule macht, sind die großen Werke vergangener Jahrhunderte, aber auch ein Großteil der wissenschaftlichen Literatur und die deutsche Übersetzung der Bibel (Luther) in der Schusslinie.

    „So wäre es für unsere Leserinnen und Leser doch sicherlich interessant zu wissen, dass Thorsten Schulte als Redner auf zahlreichen Kundgebungen der AfD aufgetreten ist und in Videos zusammen mit der AfD-Politikerin Alice Weidel seine Wahlempfehlung für die AfD abgab.“

    Dem mündigen Internetnutzer ist es durchaus zuzumuten, den Namen des Buchautors, in die Suchmaschine seiner Wahl einzugeben. Schon um zu erfahren, aus welchem Grund der Buchhandel das Buch nicht anbietet.

    „Alice Weidel ist übrigens Mitglied der neoliberalen Hayek-Gesellschaft. Die NachDenkSeiten können doch nicht am gleichen Tag die Sendung der Anstalt loben, in der die Mont Pelerin Society kritisch behandelt wird, und parallel dazu ohne entsprechende Information auf ein Buch hinweisen, das – angefangen bei der Geld- und Finanzpolitik bis hin zur Forderung der Liberalisierung des Waffenbesitzes – Hayeks Ideologie vermittelt.“

    Der Artikel über die Zensur im Buchhandel wird gelöscht,
    da der Buchautor eine Wahlempfehlung für eine Partei abgibt,
    in der ein (führendes) Parteimitglied Mitglied in einer neoliberalen Organisation ist,
    weil man am gleichen Tag über einen guten Beitrag, bezüglich einer andere neoliberale Organisation, berichtet hat.
    Es fehlt: Russischer Hacker & Hund hat die Hausaufgaben gefressen

    „Wir selbst hatten bereits sehr früh vor den marktradikalen Strömungen im rechten politischen Spektrum gewarnt.“

    Seltsam, daß man trotzdem den Buchautor nicht gekannt haben will. Ich würde ihn übrigens eher dem neoliberalen, als dem rechten politischen Spektrum zuordnen

    „Mit ausreichender Information durch den Autor des NDS-Artikels wär das Verhalten der Buchhändler/innen vermutlich in einem etwas anderen Licht erschienen.“

    Nein, aber diese Aussage wirft ein schlechtes Licht auf den Kommentator.
    Sollte das Buch Lügen oder Fehler enthalten, kann man darauf hinweisen. Strafbare Inhalte enthält es offensichtlich nicht. Fakten und Meinungen, die dem eigenen Weltbild widersprechen, rechtfertigen dagegen keine Sanktionen.

    „Erstaunt hat uns die Heftigkeit der Reaktion sowohl auf den Artikel von Schreyer als auch auf die Entscheidung, ihn vorübergehend herauszunehmen.“

    Die Reaktion auf den Artikel war zu erwarten.
    Das die Reaktion auf die Zensur ebenfalls schnell und heftig erfolgte, hatte ich hingegen nicht erwartet. Sie hat mich positiv überrascht.

    „Sofort wird der Vorwurf „Zensur“ erhoben. Könnte man damit nicht etwas vorsichtiger umgehen?“

    Nein, man sollte mit dem Finger auf der Löschtaste vorsichtiger und vor allem umsichtiger umgehen.

    „Das fängt schon bei der Tonlage des Artikels selbst an: Ist es eine Zensurversuch, wenn eine Buchhandlung ein Buch weiter vertreibt, aber die Präsentation auf der Basis der Spiegel-Bestsellerliste nicht mitmacht?“

    Dabei handelt es sich um eine Übernahme des shadow ban in die reale Welt.
    Unliebsame Meinungen und Fakten können veröffentlicht werden, aber die Rezipienten sollen nicht erfahren, daß es die Veröffentlichung gibt, bzw. sie erhältlich ist.

    „Ist es eine Zensur, wenn die Redaktion der NachDenkSeiten meint, dass unsere Leserinnen und Leser eine ein bisschen umfassendere Information über einen Autor verdienen und deshalb nachträglich die Veröffentlichung eines Artikels korrigiert?“

    Wäre die Korrektur in Form veröffentlichter Zuschriften, oder dem eingefügten Hinweis, sich über den Autor zu informieren (ggf. mit Links) erfolgt, wäre sicher kein Zensurvorwurf geäußert worden. Das Entfernen des Artikels, insbesondere mit dieser Begründung, rechtfertigt ihn dagegen.

    „Dann könnte man auch sagen, es sei eine Zensur gewesen, dass Autor Schleyer über den Autor Thorsten Schulte ungenügend unterrichtet hat.“

    Man kann auch sagen, daß der Autor ungenügend über die Umweltschäden, bei der Papierproduktion für dieses Buch, berichtet hat. Beides ist Blödsinn, Herr Berger.

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    1. Christian Dirk Bähr

      „…auf ein Buch hinweisen, das – angefangen bei der Geld- und Finanzpolitik bis hin zur Forderung der Liberalisierung des Waffenbesitzes – Hayeks Ideologie vermittelt.“ Verzeihung, Unsinn, denn Merkel und Schäuble betreiben neoliberale Konzernpolitik à la Hayek. Den Hinweis auf die Konsequenzen von Geld- und Währungspolitik durch Herrn Schulte fand ich richtig und wichtig. Überwinden Sie innere Gräben und lesen Sie Bücher Andersdenkender in der Haltung, neue Gedanken oder Tatsachen zu entdecken. Ad innere Sicherheit) Nun, wenn der Staat in zunehmendem Maß nicht mehr der Aufrechterhaltung von Sicherheit des Bürgers nachkommen kann/ will, dann ist eine „Entwaffnung“ auch nicht der bessere Weg.

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  17. Benjamin Morgentau

    Die NDS haben kaum jemals eigene redaktionelle Inhalte. Vielmehr gleicht die NDS einer Variante von Readers Digest, also „Vorverdautes für Leser“ und also solcher hat man kaum jemals Verantwortung für die Inhalte da man ja gar keine eigenen hat. Man lehnt sich also kaum jemals wirklich aus dem Fenster und somit findet sich kaum Grundsätzliches dort. Auch diese ewigen Bemerkungen „… die NDS berichtete bereits darüber… blah..“ gehen als unerwünschtes Eigenlob auf den Nerv…

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    1. Paul Schreyer Autor

      Das ist Unsinn. Die NachDenkSeiten bieten zum allergrößten Teil neues Material, das nicht anderswo erschienen ist. Etwas anderes sind die „Hinweise des Tages“, wo ausdrücklich auf Artikel in anderen Medien hingewiesen wird.

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  18. Bernhard

    Es gibt Vorgänge, die nicht zu verzeihen sind.
    NDS hat sein wahres Gesicht gezeigt.
    Lesezeichen gelöscht und fertig, das erfordert keine romanhaften Kommentare.

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    1. Russlandversteher

      Ja, aber dieser Vorgang ist zu verzeihen!

      Natürlich kann es jedem passieren, im Glauben damit „Gutes“ zu tun, gefährlichen politischen und journalistischen Unfug anzustellen. Aber im Gegensatz z.B. zur „Tagesschau“, die das tagtäglich macht und dabei jede berechtigte Kritik ignoriert, hat Jens Berger sofort nach entsprechendem Feedback kapiert, dass das ein Fehler war. Und genau das hatte ich auch erwartet und damit ist es im Gegensatz zur Tagesschau den NDS und Jens Beger problemlos verzeihbar.

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      1. Gundula Kleber

        Hallo, ist der Leser noch zuhause? Herr Schreyer ist wegen des lächerlichen Vorgangs von den eitlen NDS-Granden RAUSGESCHMISSEN worden (mit Stand von jetzt)! – ‚Dieser Vorgang ist zu verzeihen‘? Ich tick‘ wohl nich richtich…

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  19. Martha

    Danke Herr Schreyer, dass Sie die unfehlbaren Kritiker hier im Forum konsequent bremsen. Es ist doch wohltuend, dass die vielbeachteten und von mir sehr geschätzten NDS auch mal einen Fehler machen, diesen einräumen und sich dafür entschuldigen. Das macht die NDS für mich noch sympathischer. Und was ist schlimm daran, dass darüber eine Diskussion angestoßen wird? Danke Herr Schreyer! Danke Herr Berger! Danke Herr Müller!

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    1. Gundula Kleber

      Wie oben schon zum „Russlandversteher“ gesagt:

      Die NDS werden Ihnen also „noch sympathischer“, obwohl sie Herrn Schreyer im Zuge der Zensurfarce gekündigt haben?!

      *facepalm*, wie es so schön heißt.

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  20. Trizonesier

    Auch ich habe mein Lesezeichen für die NachDenkseiten gelöscht. Gelesen habe ich ab und an auf den Nachdenkseiten nicht wegen Albrecht Müller sondern TROTZ Albrecht Müller. Müller sonnt sich gerne in seiner überbordenden Selbstgefälligkeit und wenn man seine Seite öfter liest, bleibt es kein Geheimnis, dass er am liebsten in seiner eigenen Echokammer sitzt. Nun aber hat er sich dazu verstiegen, auf Zuruf den Maas zu machen. Er ist nicht anders oder besser, als die Buchhändler über die Herr Schreyer berichtet. Ich würde gerne SELBST entscheiden, ob ich einen Artikel von Herrn Schreyer lese oder nicht. Herr Müller, Sie sollten Ihre Webseite umbenennen. Wie wäre es mit NichtDenkseiten?

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  21. hintermbusch

    Mir geht die Härte der Urteile über die Nachdenkseiten auch etwas zu weit. Natürlich hat Paul Schreyer einen prima Artikel geschrieben und damit lagerübergreifend für Meinungsfreiheit gepunktet und u.a. auch bei Max Otte für Begeisterung gesorgt:

    Dieser Grundkonsens über Lager hinweg ist wertvoll für die Verteidigung der Meinungsfreiheit, gegen die sich weder rechts noch links instrumentalisieren lassen sollten.
    Aber alles in allem haben die Nachdenkseiten nach einigem Zappeln einen Weg gefunden, den Artikel stehen zu lassen. In den ÖR-Medien ist ein solches Beidrehen nach Leserprotesten kaum vorstellbar. Deswegen werde ich die Nachdenkseiten weiter lesen, trotz der Marotte mit den überkorrekten „Einordnungen“ von Personen, die nicht dem eigenen Spektrum angehören. Die NDS sind nur ein Baum im Wald der Meinungsfreiheit. Diese ist aber so bedroht, dass es auf jeden Baum ankommt, auch auf Bäume, die im Sturm schon einmal geschwankt haben.

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    1. Russlandversteher

      Jens Berger ist schon mehrfach übers Ziel hinaus geschossen, aber er hat sich jedes mal durch das Leser-, oder wie in diesem Fall auch Autoren-Feedback wieder in Richtung Offfenheit und Meinungsfreiheit einfangen lassen,
      Dadurch ist er mehr zum „Meinungs“-Journalisten geeignet als (fast?) ausnahmslos alle Mainstream-Figuren, die sich für „auserwählte Wahrheitsverkünder“ halten und dazu niemals fähig sind und sein werden.

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  22. Pingback: Es geht ums Prinzip

  23. Christian Dirk Bähr

    Ob ich hier durchkomme? Ein Versuch ist’s wert, darauf hinzuweisen, dass mir AfD-Bashing auf den Zeiger geht. Hier war davon die Rede, die Partei sei neoliberal aufgestellt. Dazu folgende Pressemitteilung aus dem Sommer 2017:

    Berlin, 26. Juni 2017. Zur Rettung zweier bankrotter Banken in Italien erklärt die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel:

    „Was sind Regeln und Verträge in der EU noch Wert, wenn diese stets nach Gutdünken gebrochen oder umgangen werden? Erst im vergangenen Jahr war beschlossen worden, Pleite-Banken in Europa dürfen nicht mehr mit Steuergeldern gerettet werden. Nun geschieht das gleich doppelt.“

    Wenn CDUSPDGRÜNELINKEFDP das „Raushauen“ von Investoren auf Kosten des Steuerzahlers decken, lediglich die AfD dieses Spielchen der „Kosten sozialisieren“ öffentlich anprangert, dann ist der Zeitpunkt erreicht, sich nicht länger in „Rechts“ oder „Links“ spalten zu lassen. Steuerzahler sind beide…

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    1. Paul Schreyer Autor

      „lediglich die AfD“ – Auch die LINKE kritisiert das und vertritt ansonsten bekanntlich andere Ansichten. Ich persönlich sehe die Zielrichtung der AfD nach Lektüre ihres Parteiprogramms sehr kritisch.

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      1. Christian Dirk Bähr

        Herzlichen Dank für Ihre Antwort! Bei „aller“ Großen Koalition der letzten Jahre sank einfach die Wahrnehmung einer Opposition im Bundestag. Die LINKE heben Sie auch nach meiner Ansicht hier zurecht hervor! Neoliberal, autokratisch, Gesetze und Verträge brechend; nun, dies scheint mir ein roter Faden der „Merkel-Jahre“ gewesen zu sein. Dagegen ist das Parteiprogramm der AfD so „gefährlich/ ungefährlich“ wie die Apotheken-Umschau.

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      2. Paul Schreyer Autor

        Berechtigte und nötige Kritik an Gegenwärtigem ist das eine. Ebenso wichtig ist, wo eine Partei hin will, ihre Ziele. Und da sehe ich bei der AfD eine klare neoliberale Prägung – weniger Staat, mehr Freiheit für Unternehmen und Konzerne, also im Kern das bisherige Regierungsprogramm, „nur“ mit weniger Rechtsbrüchen. Eine „Alternative“ sieht für mich anders aus.

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      3. Christian Dirk Bähr

        „…wo eine Partei hin will…“ Nun drängen Sie mich dazu, aus dem Programm der Alternative zu zitieren:
        „Die AfD befürwortet einen gesetzlichen Mindestlohn, da er bei den jetzigen Verhältnissen die vergleichsweise schwache Position der Niedriglohnempfänger gegenüber den Interessen der Arbeitgeber stärkt.“
        „Insbesondere erlaubt der Mindestlohn eine Existenz jenseits der Armutsgrenze und die Finanzierung einer, wenn auch sehr bescheidenen, Altersversorgung, die ansonsten im Wege
        staatlicher Unterstützung von der Gesellschaft zu tragen wäre. Mindestlöhne verhindern somit auch die Privatisierung von Gewinnen bei gleichzeitiger Sozialisierung der Armutskosten.“
        Aus meiner Warte nicht neoliberal, und Konzernpolitik vertreten vielmehr CDU und SPD durch stures Festhalten an TTIP und CETA.

        Ad NATO)
        „Im Einklang mit den langjährigen Forderungen der USA nach einer gerechten Verteilung der Lasten und den europäischen Bestrebungen nach mehr Mitsprache in der NATO ist es nur folgerichtig und in deutschem Interesse, den europäischen Einfluss in der NATO zu stärken. Die NATO muss wieder ein reines Verteidigungsbündnis werden. Die Landesverteidigung ist durch die europäischen Staaten weitgehend eigenständig zu gewährleisten. “

        Sehr geehrter Her Schreyer, es war zuerst gar nicht mein Anliegen, Ihren Blog mit Zitaten aus dem Wahlprogramm zu spammen, verzeihen Sie! Im Lichte dieser Standpunkte wird doch erst deutlich, wo und an welcher Stelle die Altparteien eine Politik betreiben, die größeren Bevölkerungsanteilen auch moralisch zuwiderläuft.

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      4. Paul Schreyer Autor

        Im Programm stehen aber auch solche Sachen:

        „Die AfD ist für eine Abschaffung der Erbschaftsteuer als Substanzsteuer und gegen die Reaktivierung der Vermögensteuer.“

        „Die AfD will die nationale Steuererhebungskompetenz beibehalten und befürwortet den Wettbewerb nationaler Steuersysteme.“

        „Das unsubventionierte Angebot, von dem sich die Marktteilnehmer den größten Vorteil versprechen, setzt sich dauerhaft durch. Deshalb gilt für die AfD: Je mehr Wettbewerb und je geringer die Staatsquote, desto besser für alle. (…) Gegebenenfalls erforderliche staatliche Eingriffe – zum Beispiel um Monopole zu verhindern und Marktversagen entgegenzuwirken – sind auf das notwendige Minimum zu begrenzen und müssen für in- und ausländische Investoren kalkulierbar sein.“

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      5. Christian Dirk Bähr

        Da bin ich wieder bei Ihnen! Dies ist nur die Fortschreibung aktueller Politik und daher für mich kein geselschaftlicher „Fortschritt“. Aber schon Merkel macht keine Politik gegen Friede Springer oder Liz Mohn. Noch eine Einschränkung: „Nationale Steuererhebungskompetenz“ zur Finanzierung von Infrastruktur und Sozialstaat ist für mich untrennbar mit einem Staatswesen verbunden. Die supranationale Ebene kommt nicht ohne Demokratie- und damit Legitimierungsdefizit aus.
        Es gibt einen außerordentlichen Vortrag dazu von Wolfgang Streeck:

        Der Redner tritt ab 09min40sek ans Pult.

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  24. L.Schaber

    Sehr geehrter Herr Schreyer,
    gleich nach Lektüre ihres (dort wieder zugänglichen) Textes auf den NDS und (noch) ohne Kenntnisnahme der dortigen Stellungnahme und der Kommentare hier nur kurz das Folgende:

    Ihr Text hätte nahezu genauso auch von mir stammen können. Ich fand nur kein geeignetes Forum hierfür. (Ich muss beim Lokalredakteur der Heimatzeitung damit rechnen, dass etwa 50% meiner Leserbriefe zu „umstrittenen“ Themen mit „windigen“ (telefonischen) Argumenten abgelehnt werden.)
    Vor ca. 2-3 Wochen fragte ich in einer von zwei kleinstädtischen Buchhandlungen nach, warum der Schulte-Titel (Kontrollverlust) nicht im Verkaufsraum zu finden sei und ob es sich um einen eventuellen „Boykott“ handele. Die Buchhändlerin reagierte so, als verstünde sie meine Frage nicht, worauf ich entgegnete, dass sie ja sicher auch wüsste, dass große Buchhandelsketten den Titel (zeitweise) aus dem Programm genommen hatten. Sie murmelte darauf, dass sie nur etwas von Turbulenzen in Frankfurt gehört habe. Aber sie könne mir den Titel gerne bestellen.
    Ich erklärte ihr, dass ich zwar nicht dem politischen Spektrum angehöre, in dem man den Kopp- Verlag verortet, dass ich aber grundsätzlich gegen jede Art von politisch-literarischer Zensur sei, weil man aufgrund historischer Beispiele wisse, wie fatal so etwas enden könne. Es schien so, als würde sie mir, wenigstens nonverbal zustimmen. Schließlich wies ich sie noch darauf hin, dass bei der nur hundert Meter entfernten weniger „grünen“ und mehr „schwarzen“ (einzigen) Konkurrenz das Buch prominent in und außerhalb des Bestsellerregals zu sehen sei. Was sie ohne Kommentar zur Kenntnis nahm. Zumindest bis vor ein paar Tagen hatte sich noch nichts an diesem Sachverhalt geändert.
    Grüße
    L.Sch.

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    1. palina

      war auch in verschiedenen Buchhandlungen unterwegs um mich nach dem Buch zu erkunden.
      Die Antworten waren sehr schwammig. Von „keine geschäftlichen Beziehungen mit dem Kopp Verlag“, bis können wir aber bestellen. Ein kleiner Buchhändler hatte einen Zettel im leeren Fach „Wir möchten ihnen den Inhalt des Buches ersparen.“
      Eine meiner Fragen an ihn, ob das was mit Angst zu tun hätte, beantwortete er mit einem klaren – Ja.

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  25. Bernhard Meyer

    Ich hab das Programm der AfD auch gelesen, um uns im Vorwahlkampf für die Linken mit handfester und zitierfähiger Munition gegen die AfD zu versorgen. Es war ziemlich enttäuschend, ich fand kaum etwas, was die heftigen Vorwürfe gegen die AfD richtig untermauerte. Manches war sogar vernünftig, manches halt konservativ und rechtsgerichtet wie alte CDU und die CSU. Aber wegen denen machen wir doch auch kein solches Geschrei – so mein Eindruck nach der Lektüre. Wichtiger als das Programm waren letztlich öffentliche Äußerungen von Rechtsauslegern dieser Partei. (Aber auch da muss man aufpassen, dass man nicht auf Verfälschungen hereinfällt, wie z.B. die Gauland-Boateng-Geschichte).

    Was mir aber bei dieser Beschäftigung immer klarer wurde, ist dass die Dinge, über die ich mich wirklich aufrege, schon seit mindestens zwei bis drei Jahrzehnten am Laufen sind, als es die AfD noch nicht gab: der Wandel von der Friedenspolitik („vertrauensbildende Maßnahmen“) hin zu Angriffskriegen, Kriegshetze und Kriegslügen, die generalstabsmäßig geplante Zerstörung unseres Sozialstaats (mit Propagandalügen), die Umverteilung nach oben durch „Liberalisierung“ für Reiche, die scheibchenweise Kastration des Grundgesetzes, die Verlagerung demokratischer Mitbestimmung nach Brüssel usw.

    Seitdem wirkt auf mich der Ruf „Wehret den Anfängen!“ grotesk daneben. Es läuft schon und die Täter sind die anderen, „die Guten“. „Kampf gegen Rechts“ ist mir seitdem ein riesiges Ablenkungsmanöver von den wirklich Gefährlichen. Der Umgang mit den Niedriglöhnern ist kein Deut besser als der eines Rassisten mit seiner Zielgruppe.

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  26. osthollandia

    Lieber Herr Schreyer,
    die ganze Affaire ist eine Farce und im Nachgang sicherlich ein Eigentor der Nachdenkseiten. Das Problem ist, dass die sich jetzt einreihen bei den Leuten mit der Schere im Kopf. Meinungsfreiheit nutzt nur denen, die eine Meinung haben.
    Richtig so, dass Sie sich mit einem Buch beschäftigen, dass Sie nicht mögen und dessen Autor Sie nicht leiden mögen. Wer sich nicht mit anderen Meinungen auseinandersetzen mag kann sich nur noch mit sich selber unterhalten.
    Liebe Grüße
    osthollandia

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  27. Joachim

    Hallo Herr Schreyer,
    mit Ihrem Buch haben Sie mich begeistert. Selten daß man im deutschsprachigen Raum so etwas lesen kann, vorher mußte man schon auf englischsprachige zurückgreifen u. erfuhr weniger.
    Die Nachdenkseiten sind immer zu empfehlen, auch wenn es Themen wie Erneuerbare Energien gibt, wo schon Unsinn geschrieben wurde. Die Handlungsweise zu Ihrem Artikel dort ist auch für mich unverständlich u. hätte ich nie von Albrecht Müller so erwartet. Ich hoffe, er hat aus dieser Aktion mit Rückzieher gelernt.
    Von Thorsten Schulte halte ich auch nicht viel, obwohl er in einigem Recht hat. Aber Zensur mag ich nicht.
    Bitte machen Sie mit Ihrer Arbeit weiter so. Vielleicht könnten Sie sich mal ein Thema vornehmen, das von vielen unbewiesenen Gerüchten umgeben ist: Die Rothschilds. Immer wieder liest man Artikel von 2 Bio, die diese Familie als Vermögen hat u. politisch sehr aktiv ist. Ob das ein Buch hergibt, weiß ich natürlich leider nicht.
    Grüße
    Joachim T.

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  28. S.

    Sehr geehrter Herr Schreyer,
    bezugnehmend auf Ihren auf den NachDenkSeiten veröffentlichten Beitrag bitte ich Sie hiermit um die Beantwortung meiner Frage an SIE:
    WANN haben SIE denn eigentlich „das letzte Mal“ persönlich mit einem AfD-Wähler gesprochen“ ????

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      1. S.

        … Aus meiner Sicht gibt es daraufhin nun zwei Möglichkeiten:
        Entweder Ihre „AfD-Kontakt-Person“ gehört zu den von ihr AUFGEHETZTEN – ODER zu den HETZERN.
        … Da Sie offensichtlich keinerlei Berührungsängste empfinden, vermute ich Letzteres.
        (… Man wird Ihnen wohl erzählt haben, dass es „so, wie es bei den Leuten ankommt, ja gar nicht gemeint sei“.)

        ABER haben SIE sich das ERGEBNIS dieser Hetze mal angesehen ?!?!?!?!

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    1. marie

      sagt ihnen ALI CAN etwas? er spricht täglich mit afd-wählern und berichtet darüber … sogar im spiegel …

      “ SPIEGEL ONLINE: In Ihrem Buch erzählen Sie von einer Reise durch Ostdeutschland. Sie haben Orte besucht, die durch fremdenfeindliche Übergriffe in die Schlagzeilen geraten sind. Warum haben Sie sich gerade die Städte ausgesucht, die das Klischee das rechten Ostdeutschen mitgeprägt haben?

      Can: Ich will genau diese Menschen treffen, die in Dresden oder Clausnitz gegen Flüchtlinge auf die Straße gehen. Mit diesen Menschen müssen wir ins Gespräch kommen – auf Augenhöhe. Wie die sogenannten besorgten Bürger Vorurteile gegen Flüchtlinge haben, hatte ich große Vorurteile gegenüber dem Osten. Ich habe mich mit Selbstverteidigungstraining auf die Reise vorbereitet. Das sagt ja einiges über mein Bild vom Osten aus. Nun gehe ich auf die Menschen zu und mache mir ein Bild. So konnte ich meine Vorurteile abbauen.

      SPIEGEL ONLINE: Und wie sehen Sie den Osten jetzt?

      Can: Mein Bild hat sich total verändert. Der Osten ist eigentlich wunderschön. Die Menschen sind freundlich – auch bei Pegida. Ich verteile auf den Demonstrationen regelmäßig Schokolade, um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Und das funktioniert, viele reagieren neugierig, sprechen mit mir und stellen auch Fragen. Ich habe dort bei meiner Reise gemerkt, wie tolerant die Menschen im Osten eigentlich sind, was für tolle Initiativen es beispielsweise in Leipzig oder Dresden gibt.“

      http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/fluechtlinge-was-der-betreiber-einer-hotline-fuer-besorgte-buerger-bisher-erlebt-hat-a-1163770.html

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  29. S.

    P.S.
    Sehr geehrter Herr Schreyer,
    Sie werden wohl doch wissen, WO (und WIE) die AfD Ihre Wähler „gefischt“ hat.
    DAHER:
    Selbst WENN Sie sich nun auf „Kontakte“ zu AfD-Wählern berufen wollen würden – stünde zumindest FÜR MICH dann dennoch die FRAGE AN SIE an:
    SIND SIE sich denn überhaupt sicher, dass IHNEN IHRE FRAGEN an die AfD-Wähler „ehrlich“ beantwortet werden würden ?!?!?!?!
    TJA, KLAR: In Österreich sind diese Leute „schon einen Schritt weiter“ !!!!
    DORT ist es mittlerweile schon wieder „salonfähig“, sich zu Ausländerhass und Fremdenfeindlichkeit „GANZ OFFEN“ zu bekennen !!!!!!!!

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      1. S.

        Wie gesagt,
        Ihrer bestimmt sehr freundlich gemeinten Leseempfehlung kann ich leider nicht folgen.
        ABER GROßE KLASSE JEDENFALLS:
        Da ich die englische Sprache nicht beherrsche, werde ich SELBSTVERSTÄNDLICH aus dem „Diskurs“ der „Bildungsbürger“ AUSGESCHLOSSEN.

        … Und die ALLER-, ALLER-, ALLER-GRÖßTEN der „Gebildeten“ kommen selbstverständlich aus den Vereinigten Staaten von Amerika:

        Zum Beispiel Frau Alice Weidel, die Fraktionsvorsitzende der Partei „Alternative für Deutschland“, GOLDMAN-SACHS-Gelernte.

        (… Waren das nicht DIE, die dafür „gesorgt“ hatten, dass die Bankschulden in sog. „Staatsschulden“ um-deklariert wurden ????)

        … Na, wie auch immer ….

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  30. hintermbusch

    Es ist eine Sache, für die Meinungsfreiheit eines AfD-nahen Individuums einzutreten, aber eine ganz andere, die AfD gut zu finden, schon gar nicht pauschal. Das partout nicht auseinanderhalten zu wollen, haben linke und rechte Ideologen gemeinsam.
    Jenseits von Parteiprogrammen (Papier ist geduldig) gibt es eben ein paar starke Punkte, warum ich die AfD nicht gut finden kann. Auch wenn Gauland das Wort gerne im Mund umgedreht wird, will ich keinen Spitzenkandidaten wählen, der eben doch wieder „stolz“ sein will auf die Wehrmacht. Die ganze Liste meiner weiteren Vorbehalte will ich hier gar nicht anführen….
    Trotzdem legt die AfD ihren Finger in offensichtliche Wunden, die andere Parteien leugnen oder gar verursacht haben. Das Recht, das offen auszusprechen, muss FÜR ALLE erhalten werden.
    Wähler der AfD, viele verzweifelt über den Mangel an Alternativen oder taktisch motiviert, sind selbstverständlich Bürger und Gesprächspartner mit vollen Rechten, a priori nicht weniger respektabel als Wähler anderer Parteien. Ich kenne ein paar, von denen ich sicher weiß, dass sie keine Nazis sind, dass sie manche AfD-Äußerungen ähnlich kritisch sehen wie ich selbst. Max Otte gehört zu den Personen, die sich entsprechend öffentlich geäußert haben. Das war ganz schön mutig, in zwei Richtungen gleichzeitig.

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    1. Christian Dirk Bähr

      Gaulands Stolz auf die Wehrmacht mag anachronistisch und obsolet erscheinen, ist mir aber um Längen angenehmer als eine interventionistische Bundeswehr in Mali, Afghanistan und Syrien und und und.

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      1. Paul Schreyer Autor

        Die Wehrmacht hat in imperialistischen Angriffskriegen mehrere Millionen Menschen ermordet. Was ist daran bitteschön „angenehmer“ als an den Kriegen der Gegenwart?

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      2. Christian Dirk Bähr

        Die Verwendung des Adjektivs in seiner Steigerungsform diente einer provokatorischen Aufladung. Die Gretchenfrage: Was ist los mit unserem Parlament? oder Warum demonstrieren Deutsche nicht zu Millionen gegen Neoimperialismus/ -kolonialismus unserer Tage? Die AfD erscheint mir immer häufiger als ein vom System initialisiertes Instrument mit einer Spin-Ausstattung, um die eigentlichen Themen zu verwässern oder von ihnen abzulenken. Wie gesagt, ich erwarte von dieser Partei keine Lösungen, aber dass sie derart manipulativ von den richtigen Fragestellungen ablenken zu vermag, eröffnet mir eine Idee von der Perfidie der politischen Zustände in Deutschland.
        Zugespitzt gefragt: Was kümmert mich eine Wehrmacht oder Soldaten des 1. Weltkrieg? Das Morden findet ungesühnt und kaum in den Medien erkennbar im Heute statt.

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      3. hintermbusch

        @ Christian Dirk Bähr
        Diese Interventionen sind extrem bedenklich, unrealistisch und beruhen ziemlich sicher auf groben Täuschungen der Öffentlichkeit über ihre wirklichen Ziele. Da stimme ich zu.
        Aber der Vergleich mit dem 2. Weltkrieg ist erschreckend. Und der Wille zum Stolz auf eine Wehrmacht, die das Werkzeug des Wahnsinns war, das wissen musste und doch nicht den Mumm hatte, rechtzeitig und wirksam dagegen zu handeln, ist auch erschreckend.
        Stolz sein sollten wir auf Georg Elser, der wusste was kommt, entschlossen gehandelt hat und um Haaresbreite scheiterte.

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      4. Christian Dirk Bähr

        Danke für Ihren wertvollen Beitrag! „Aber der Vergleich mit dem 2. Weltkrieg ist erschreckend.“ Dies scheint nur auf den „normalen“ Bürger zuzutreffen. Die Eliten, gleichsam unsere und diejenigen der Alliierten, führen munter Krieg unter Einbeziehung deutscher Ressourcen (v.a. Militär). Will sagen, wenn zwei Katastrophen des 20. Jahrhunderts nicht ausreichen, die Kriege des 21. Jahrhunderts zu verhindern, dann nützt mir ein Verweis auf Wehrmacht, Nazi-Herrschaft etc. herzlich wenig.

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    2. L.Schaber

      Mal ein etwas anderes Lob:
      „hintermbusch“ darf wieder hervorkommen. Er argumentiert einigermaßen sorgfältig. Außer er muss da hinten noch seinen Lebensunterhalt verdienen, dann darf er hinten bleiben.

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  31. Andreas G

    Hallo Herr Schreyer,
    da fällt mir spontan der Spruch ein „Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde“.
    Aber Spaß beiseite. Dieser Vorgang wirft in der Tat kein gutes Licht auf die NDS.

    Noch schlimmer, man hat dort scheinbar immer noch nicht kapiert, daß es nicht um das Buch ging, sondern um den Vorgang, daß man versucht, Bücher tot zu schweigen anstatt sich mit Ihnen auseinander zu setzen, oder wie sonst soll man den Kommentar „Mit ausreichender Information durch den Autor des NDS-Artikels wäre das Verhalten der Buchhändler vermutlich in einem etwas anderen Licht erschienen.“ werten?
    Nein, nein, es gehört nicht zu den Aufgaben eines Buchhändlers eine Vorzensur zu treffen. Sowas erinnert an finstere Zeiten.

    Mir fällt auch auf, daß bei den NDS Themen wie das Netz DG oder eine ausgelagerte Zensurbehörde wie die Amadeu Antonio Stiftung und ihrer Chefin (einem Ex Stasi Spitzel) nicht thematisiert werden. Oder was ist mit den kriminellen Aktivitäten der Antifa? Obwohl dies die Themen sind, die eine Gefahr für unsere Demokratie darstellen.
    Insgeheim, so habe ich den Eindruck, findet man das alles sogar gut, wenn der politische Gegner so kalt gestellt wird und man muß nicht argumentieren, sondern kann in seiner geschlossenen Echokammer sich gegenseitig auf die Schulter klopfen.
    Ich bin Leser der NDS seit Anfang an, habe Herrn Müller auch schon persönlich gesprochen. Aber die letzten Jahre lese ich nur hin und wieder dort. Man kann sagen, seit der Jens Berger dort mitmacht, hat es sich nicht gerade zum Besseren gewendet, obwohl ich Herrn Liebs Beiträge auch schon nicht so toll fand.
    Ganz arg fand ich es dann seit 2015, als die Migranten ins Land kamen, man dort zuerst gar keine Meinung hatte, es aber, nach meiner Beobachtung, als notwendig ansah. Ich hatte Herrn Müller mal geschrieben er solle als Volkswirt (darf dieses Wort überhaupt noch benutzt werden?:-) ) doch einmal darlegen wie diese Kosten gestemmt werden sollen…

    Doch ich schweife ab, ich wollte mir nur mal meine Wut von der Seele schreiben.

    Wünsche einen schönen Sonntag…

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    1. Paul Schreyer Autor

      Zur Frage der Kosten: Deutschland ist ja nun kein armes Land. Allerdings werden die Kosten aktuell eben vor allem auf den unteren Rand der Gesellschaft abgewälzt, wo die Konkurrenz um schlecht bezahlte Arbeit und preiswerte Wohnungen etc. angesichts der großen Zahl Geflüchteter massiv wächst, was logisch zu Unfrieden führt.

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    2. L.Schaber

      Stimmt eventuell so nicht ganz. Kann mich erinnern, dass das „Antifa“ – Aktivitäten und Querfrontvorwürfe durchaus schon thematisiert wurden. Hab aber jetzt keine Zeit, es durch eigene Nachrecherche zu „beweisen“.
      Mir ist aber auch schon aufgefallen,dass man bei Themen mit der Gefahr von Kontaktschuldvorwürfen oder noch mehr bei (wissenschaftlich-skeptischer) Klimakritik und bei Religionskritik weit schmallippiger ist, als bei den traditionellen hauseigenen Themen zur Ökonomie.
      Muss sich halt jeder seinen eigenen Reim darauf machen. Das haben wir ja schließlich
      (auch!) von Herrn Müller gelernt.
      Glaubwürdige Kritik geht jedenfalls nicht ohne Skepsis und kennt schon gar keine Eigentabus.
      Amen.

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  32. S.

    COMPACT Live – „Kontrollverlust“-Autor Thorsten Schulte zu Gast
    (ab Min. 28:03):

    Thorsten Schulte:
    „(…) Und jetzt lese ich Ihnen mal was vor, was der Franz Josef Strauß sagte am 23. September 1974 in der WELT. (…) Dann sagt der Strauß:
    „Was wir hier in diesem Land brauchen sind mutige Bürger, die die ROTEN RATTEN dorthin jagen, wo sie hingehören: in ihre Löcher.“
    He?! Das war 1974 noch GELEBTE DISKUSSIONSKULTUR! Dank Franz Josef Strauß. Und da dürfen wir jetzt auch gar KEINE FALSCHE SCHEU an den Tag legen! (…)“

    Quelle: youtube
    Link: https://www.youtube.com/watch?v=pwO-VvLF8r8

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    1. Paul Schreyer Autor

      Ohne hier als Anwalt von Schulte auftreten zu wollen, mit dem mich wenig verbindet: Die Formulierung „keine falsche Scheu“ steht im Kontext zum darauf folgenden Satz Schultes, den die Leserin hier leider nicht mitteilt:

      „Diese Frau (Merkel) hat es verdient, dass man sie jetzt mit verdammt, auch verbaler Kritik versucht, in die Ecke zu drängen und da muss dieser Schmusekurs der (CDU-)Fraktion, der da ja stattfand in den letzten vier Jahren, der muss der Vergangenheit angehören.“

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      1. S.

        … Schulte hat demnach die von ihm als „gelebte Diskussionskultur“ hervorgehobene, im Grunde aber zutiefst menschenverachtende, ja entmenschlichende Aussage F. J. Strauß‘ also GENAU DESHALB erst ausgegraben, um die ASSOZIATIONEN, die er damit hervorruft, gerade NICHT mit seinen eigenen Aussagen zu verknüpfen????
        … „Denn sie wissen nicht, was sie tun“????

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      1. S.

        P.S.:
        Meine Unterschrift unter dieser Petition habe ich am 18.04.18 widerrufen.
        Misstrauisch machte mich (u.a.), dass die Petition u.a. bei Human Rights Watch verbreitet wird – einer NGO, die lt. Swiss Propaganda Research in den amerikanischen Council on Foreign Relations eingebunden ist.
        (Quelle: Nachdenkseiten vom 13. September 2017
        Link: https://www.nachdenkseiten.de/?p=40074 )

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  33. Tom Hess

    Ich war jemand, der einen Artikel über Schulte (wahrscheinlich Ihrer, Herr Schreyer) kritisiert hat.

    Allerdings ging es mir in keinste Weise um die AfD, wobei es durchaus kritisch zu bewerten ist, wenn ein Buchautor einer Partei nahesteht. Ich kritisiere daher auch, dass beispielsweise die SPD ein ganzes Verlagsimperium besitzt. Aber ist ein anderes Thema.

    Meine Kritik ging in eine andere Richtung. Und die halte ich weiter hoch. Ich hatte Schulte wirklich geschätzt aufgrund von Vorträgen zur Bargeldabschaffung. Also hab ich zu jener Zeit versucht, mehr von ihm zu bekommen. Das fiel ziemlich genau in die Zeit der Veröffentlichung seines Buches. Und Schulte sprach bereits zu einem Zeitpunkt davon, dass er jetzt ein Geächteter sei, als dem noch nicht wirklich so war. Ich komm selbst aus der Werbung. Und sofort nahm ich das als Verkaufsstrategie wahr – schließlich verkaufen sich geächtete Bücher besser. Und Schulte schien in den darauffolgenden Wochen zu wahrer Höchstform aufzulaufen, wie übel ihm alle (letztlich ein paar Beiträge, die man regelrecht suchen musste) mitspielen würden.

    Ich konnte (bis zu der ach so „massiven“ Kritik seitens des ARD-Formats, das regelrecht ausgeschlachtet wurde) keine hochkarätige Kritik in den ersten Wochen finden – nicht mal dieses ARD-Format war hochkarätig. Nur Schulte sagte, wie sehr Schulte nun vom Mainstream geprügelt werde. Und Ihr Artikel folgte später. Da, so mein Eindruck, schien das Strategiekonzept aufzugehen, denn erst jetzt schrieben andere wie Sie darüber. Schon vorher schlug er in eine ähnliche Kerbe. Wie gut er doch Dirk Müller kennt. Und dann der Artikel, in dem auch Herr Otte kritisiert wurde. Das kam nicht ein Mal, sondern bei jeder Gelegenheit.

    Mich hat das damals schon an was erinnert: wenn die Leute über Dich reden, hast Du es geschafft. Das hat Herr Schulte etwas verändert und redet lieber dauernd über sich selbst und sieht sich richtig in der Opferrolle. Ein souveräner Autor (oder Selbstständiger) geht nicht so vor. Das war ne plumpe Verkaufsstrategie, sonst nichts.

    Nachtrag: hab jetzt extra meine E-Mail an die NDS gesucht. Im Prinzip dasselbe, was ich hier schreibe. Einschließlich dem Umstand, dass ich die Nähe zur AfD nicht gut finde bei einem Sachbuchautor, obwohl ich selbst diese Partei gewählt hatte (als eigentlicher SPD-Wähler). Ich kann mich erinnern, dass ich selbst mal nachdachte über ein „Parteibuch“. Das aber bleiben ließ, weil es mich meine Neutralität kostet und ich mich nicht mehr als unparteiisch bezeichnen könnte.

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