Vorbemerkung: Dieser Text erschien heute als Gastbeitrag von mir auf dem Blog von Prof. Michael Meyen vom Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung an der Uni München. Aufmerksame Leser werden bemerken, dass sich einige Passagen des Artikels bereits in meinem Text „Davos und die herrschende Leere“ vom Januar finden. Der Gedankengang ist nun erweitert und neu formuliert. Herzlichen Dank an Prof. Meyen für die Einladung, diesen Gastbeitrag beizusteuern. Ich kann seinen Blog allen empfehlen, die an der Debatte zur Rolle und Glaubwürdigkeit der Medien interessiert sind. Er gehört zu den Gründern des 2017 entstandenen „Netzwerks Kritische Kommunikationswissenschaft“, das Herrschaftskritik und Machtanalyse wieder verstärkt zum Gegenstand universitärer Forschung machen möchte.
14. Februar 2018 — Der Kampf um die Deutungshoheit zwischen Leitmedien und Alternativkanälen wird am sichtbarsten beim Schlagabtausch zwischen dem russischen Sender RT und seinen westlichen Gegenparts. Das Programm von RT ist zweifellos ein Angriff auf die gängige Weltsicht, wie man sie bei der ARD, der BBC oder in der New York Times findet. Optisch und rhetorisch agiert man dabei längst auf Augenhöhe. Viele Sendungen der Russen werden von Amerikanern moderiert und haben den gleichen Sound und Look wie die westlichen Nachrichten. Weiterlesen